Das Dufour-Schulhaus / L' école Dufour 1892-1898
Keine Unterhaltspflicht mehr für die Burgergemeinde
1894 vollzog sich eine Veränderung in den finanziellen Grundlagen des Progymnasiums, welche eine Änderung in der Wahl der Aufsichtsbehörde bedingte: Die Burgergemeinde hob ihren Beitrag an das
Progymnasium auf, da der gleiche Betrag der Einwohnergemeinde als Subvention einer anderen Schulanstalt zugutekam. Eine rechtliche Verpflichtung zu dieser Leistung bestand seit Frühling 1889
nicht mehr, weil der Besuch für Bieler Kinder unentgeltlich wurde, die Beitragspflicht aber seinerzeit nur eingegangen war, um die Söhne der Burger vom Schulgeld zu befreien. So fiel ein
Verhältnis dahin, das seit der Reform des alten Gymnasiums, also seit 1836 bestand. Mit dem Beitrag der Burgergemeinde fiel auch ihr Recht auf Vertretung in der Aufsichtsbehörde
dahin.
1894
Eine neue Heizung
Die alte, gesundheitsschädliche Luftheizung, welche schon lange mit Ofenheizung nachgeholfen werden musste, wurde durch eine Warmwasser-Heizvorrichtung ersetzt. Der
Schuljahresbericht vermerke: «Unsere Räumlichkeiten sind nun gesunder als früher.»
Pestalozzi-Feier
Das Progymnasium feierte den 150. Geburtstag Pestalozzis. Der Event wurde mit passenden Liedervorträgen umrahmt. Die französischen Schüler sangen in einem Knabenchor mit, der am Abend in der
protestantischen Kirche eine öffentliche Pestalozzifeier verschöner half.
1895
Pfarrer Gottfried Ischer verstorben
Am 4. Dezember 1896 verstarb Pfarrer Ischer im Alter von 64 Jahren an einem Schlaganfall. Er unterstützte das Progymnasium in verschiedenen Stellungen. 1872 wurde er
von der Regierung in die Kommission gewählt. 1882 trat er von der Kommission zurück, um dafür als Religionslehrer zu wirken. 1893 musste er durch die Zunahme anderweitigen Amtsgeschäfte die
Lehrstelle quittieren, worauf ihn die Regierung 1894 wieder als einen ihrer Vertreter in die Schulkommission wählte.
1896
Lehrer Wilhelm Zahler verstorben
Am 23. April 1897 starb Lehrer Wilhelm Zahler mit 47 Jahren am Bahnhof Luzern an einem Herzschlag. Nachdem er in der Sekundarschule von Steffisburg unterrichtete,
wurde er als Hauptlehrer der deutschen Sprache ans Progymnasium gewählt. Nach dem Rücktritt von Niklaus Jakob gab er einen Teil des Deutschunterrichts ab, um die Naturkunde in den oberen und
unteren Klassen zu übernehmen. Von 1883 bis 1887 war er auch Direktor des Progymnasiums.
5. französische Klasse eingerichtet
Die 1. französische Klasse wurde am Progymnasium im Frühling 1891 mit einem Jahrgang eröffnet. Der Unterricht führte Lehrer Péquegnat durch. 1893 folgt die 2. Klasse. 1894 und 1895 kam die 3. und
4. Klasse. Nachdem man sich während zwei Jahre mit vier Klassen und fünf Jahrgängen beholfen hatte, wurde 1897 die fünfte und letzte Klasse mit 94 Schülern eingerichtet. Für die dadurch nötig
gewordene Lehrstelle, Naturkunde, Geografie, Englisch und Schreiben, wurde Sekundarlehrer Äberhardt in Corgémont gewählt. Herr Péquegnat, mittlerweile Fachlehrer für Religion und Französisch,
wechselte 1897 zum Direktor der Mädchenschule in Delsberg.
Eine französische Klasse musste aus Platzmangel im Sommer im Erdgeschoss vom Hilbererhaus untergebracht werden. Dieses Lokal konnte nur bei ganz hellem und warmem
Wetter nicht als gesundheitsschädlich bezeichnet werden. Den Winter verbrachte die Klasse im Hauptgebäude in einem Raum, der vorher die naturkundliche Sammlung umfasste.
1897
Adrian Renfer (1866-1962), Mitbegründer der Witwen- und Waisenkasse
Lehrer am Progymnasium und Obergymnasium Biel von 1893 bis 1897
Fächer: Mathematik, Geografie
Bereits als Kind faszinierten den aus Lengnau (BE) stammenden Adrian Renfer Zahlen und mathematische Begriffe, die er in seiner Zeit am Staatsseminar Münchenbuchsee-Hofwil genauer studierte. Dann
wirkte er als Primarlehrer während 1 ½ Jahren an der Burgerschule im Waisenhaus von Burgdorf. Nachdem er in Bern in die Lehramtsschule eingetreten war, erwarb er sich 1891 das
Sekundarlehrer-Patent und unterrichtete ab 1891 während 2 ½ Jahren an der Sekundarschule Biglen die Realfächer und Französisch. Nach weiteren Studien an der Universität Bern bestand er das
Gymnasiallehrer-Examen und promovierte an der Philosophischen Fakultät II aufgrund der mathematischen Dissertation «Über Schraubenlinien und Schraubenflächen» zum Dr. phil.[1]
1893 trat Mathematiklehrer Bauer, nach 18 Jahren Unterricht im Progymnasium Biel, seine Stelle als Direktor in der neu errichteten Zwangserziehungsanstalt in Aarburg an. Sein Nachfolger wurde nun
Adrian Renfer, der in Biel für kurze Zeit Mathematik und Geografie unterrichtete. Renfer ging 1897 an die Oberabteilung vom Gymnasium Burgdorf und von 1906 lehrte er während 30 Jahren am
Realgymnasium in Bern. Er verstand es, seinen Schülern, die später selber in Wissenschaft und Technik führende Stellungen innehaben, schwierige Probleme leicht verständlich zu machen und sie für
grosse Aufgaben zu begeistern. So ist er vielen von ihnen Ratgeber, und Wegbereiter geworden. Dr. Adrian Renfer führte die Jugendlichen zum Ziel, indem er ihnen freiwillig und unentgeltlich
Privatstunden erteilte und ermöglichte ihnen eventuell sogar ein Auslandssemester.[2] Renfer ist auch bekannt als Mitbegründer einer privaten Witwen- und Waisenkasse der Lehrer an bernischen Mittelschulen, die sich während des Ersten Weltkrieges als dringend
notwendig erwies. Renfer leistete während drei Jahrzehnte in uneigennütziger Weise dieser Kasse als Verwalter wertvolle Dienste und trug damit zur späteren Errichtung einer Mittellehrerkasse mit
ihrem vollständigen Invaliden-, Alters- und Hinterbliebenenschutz bei.[12] Er starb
1962.
1893
1897
Arnold Heimann (1856-1916), Sänger, Dramatiker, Bieler Volksdichter
Lehrer am Progymnasium Biel 1893 bis 1916
Fächer: Deutsch und Geschichte
Arnold Heimann wurde am 22. September 1856 in Langnau geboren und kam in früher Jugend nach Nidau, wo sein Vater Melchior Heimann Staatsanwalt war. Nach dem Tod seines Vaters kam er in die
Knabenerziehungsanstalt Aarwangen. 1875 in das Seminar Hofwil eingetreten und 1878 darin patentiert, amtierte er als junger Lehrer in Schwarzenburg und Kirchberg, wo er zwei Jahre arbeitete. 1886
erhielt er an der Universität Bern das Sekundarlehrerpatent und amtierte im neuen Beruf in Wangen an der Aare. 1893 kam Heimann nach Biel, wo er als Lehrer für Deutsch und Geschichte am
Progymnasium tätig war.[9] Er wirkte an dieser Schule bis zu seinem Tod, mit einer
Unterbrechung von 1909 bis 1911, während denen er die Redaktion des «Schweizerischen Handels-Courier» innehatte. Beim Eingehen des Blattes kehrte Heimann wieder zur Lehrtätigkeit zurück. Am
Begräbnis von Progymnasiallehrer Wilhelm Zahler 1897 hielt Heimann seinem verstorbenen Freund, der zwei Kinder durch Scharlachfieber verloren hatte, den Nachruf.
Dazwischen entwickelte er sich zum Volksdichter. Seine Stücke wurden vielerorts auf Volksbühnen
aufgeführt. Als Sänger schloss er sich der Bieler Liedertafel an und wurde deren Ehrenmitglied.
1894 brachte die Theatergesellschaft des Grütlivereins Lyss Heimanns Schauspiel «Schweizerherz» zur ersten Aufführung. Widmann vom «Bieler Anzeiger» fällt folgendes Urteil über das Stück: «Wir
prophezeien, dass Heimanns ‹Schweizerherz› im nächsten Winter, wenn es im Drucke vorliegt, einen wahren Triumphzug über die Landbühnen antreten und in kurzer Zeit ebenso populär sein wird, wie
das beliebte und vielgespielte ‹Glück› der Emma Hodler in Bern.» Das «Schweizerherz» spielte zur Zeit des Eintritts der Bourbaki-Armee in die Schweiz im Winter 1871. Einer der Internierten fand
Aufnahme auf dem Tannhof bei Fleurier und verliebte sich in Rose, die Tochter des Hauses, die ihn mit grosser Aufopferung pflegte. Die Überwindung der Hindernisse, welche den beiden Liebenden in
den Weg traten, bildete den Hauptinhalt des Stücks.[8] 1895 erschien «Klaus Leuenberger», das Stück behandelte den schweizerischen Bauernkrieg von 1653.
1893
1916
Ein besonderes Erlebnis für die Bieler war 1897 sein Schlussakt zum historischen Umzug, eine Darstellung der Heimkehr der Bieler aus der Schlacht bei
Grandson.[9]
1900 brachte der Dichter das Drama «Der Talgutbauer, Volksstück in 5 Akten» und «Hintergglüt» heraus. Karl Broich, bemerkte im Berner Schulblatt: «Hintergglüt wendet sich in scharfer
Charakteristik und kühner, fast tendenziöser Sprache gegen das kleine Dorfmagnatentum, wo ein junger Lehrer einen Verzweiflungskrieg gegen das ländliche Protzentum führt. Eine Szene wirkt wie
eine schreiende Anklage gegen das herzlose System des Verdingkinderhandels. Im Talgutbauer kommt der Kampf zwischen Elternwille und ungebundener Jugendkraft zur Geltung. Heimanns Charakter haben
an seelischer Vertiefung gewonnen.» [11] Heimanns Stücke waren realitätsnah. Das
spiegelte sich auch in den Produktionen. Heilmann bat die Akteure bei Aufführungen berndeutscher Dialektstücke echte Bauernkleider, nicht oberbayrische oder Tiroler Kostüme zu verwenden. In Biel
erschienen beim Buchhändler Ernst Kuhn, Mitglied des Verwaltungsrates am Progymnasium Biel, folgende Theaterstücke von Heimann: Schweizerherz; Klaus Leuenberger; Elsi, die seltsame Magd;
Hintergglüt; Der Talgutbauer und der Würgengel.
Heimann arbeitete ebenfalls an der kaufmännischen Fortbildungsschule und war jahrelang dessen Rektor. Als der Kantonalvorstand des Bernischen Lehrervereins von Biel gestellt wurde, war Heimann
dessen Sekretär. Auch journalistisch war er tätig und hat in Schulfragen oft in die Diskussion eingegriffen.
Heimann gehörte der bernischen Schulsynode an, war jahrelang Lokalberichterstatter vom Bieler Tagblatt und 12 Jahre Mitglied des Bieler Stadtrates. Politisch wirkte er in seinen letzten
Jahren Vizepräsident der freisinnigen Partei der Stadt Biel und auch im Vorstand der seeländischen Partei. Er war verheiratet mit Margaritha Sterchi. Am 28. März 1916 starb der Progymnasiallehrer
in Biel auf dem Wege zur Schule durch einen Gehirnschlag.[10]
Gottlieb Christen (1867-1954), Chemiker
Lehrer am Gymnasium Biel von 1893 bis 1936
Fächer: Turnen, Naturkunde, Mathematik, Physik, Chemie
Gottlieb Christen arbeitete zuerst als Lehrer in Bolligen, Schüpfen und an der Mädchen-Sekundarschule Biel. Er kam 1893 als Sekundarlehrer ans Progymnasium Biel, wo er auch Turnunterricht gab.
1897 wurde der gesamte Naturkunde-Unterricht in den deutschen Klassen zusammengelegt. Christen unterrichtete nun Naturkunde und Mathematik. 1902 wurde er als Lehrer für Physik und Chemie an
das neu gegründete Obergymnasium Biel gewählt. Zusammen mit Jakob Wyss beteiligte er sich am Aufbau des Obergymnasiums. Nach dem Umzug ins neue Schulgebäude an der Alpenstrasse, freute er sich
über ein eigenes Physik- und Chemiezimmer im Westflügel des Schulhauses. Bis 1936 machte er seine Schüler, zukünftige Chemiker, Ingenieure und Mediziner, mit dem physikalischen und
chemischen Geschehen der Naturwissenschaften vertraut und baute im Zimmer seine Sammlung physikalischer Geräte aus. 1936 trat er mit 70 Jahren zurück. Seine letzten Jahre verbrachte er in Bern,
wo er am 7. Juli 1954 mit 88 Jahren starb.
1893
1936
Julius Alfred Bronner (1847-1897), Uhrenfabrikant, Amtsrichter, Stadtrat
Mitglied der Progymnasium-Schulkommission von 1894 bis 1897
Alfred Bronner kam am 15. Dezember 1847 als Sohn von Emil Bronner (Amtsrichter, Direktionspräsident der Stadt Biel, Uhrenfabrikant) und Louise Joséphine Bridel (Schwester des Gotthardingenieurs
Gustav Bridel) zur Welt. Sein Vater vermachte der Stadt Biel zur Gründung der Uhrmacherschule Fr. 10‘000.-. Zudem unterstützte er den Kadettenkorps mit der Anschaffung eines Vetterligewehrs und
zwei Kanonen.[13]
Als Uhrenfabrikant leitete Alfred Bronner die Firma «Emil Bronner & Cie.», ab 1892 «Bronner & Cie», welche Taschen- und Pendeluhren herstellte. Er übernahm wie sein Vater zahlreiche
Aufgaben im öffentlichen Amt. 1877 wählte man ihn zum Kommissionsmitglied der Uhrmacherschule Biel, er amtete bis 1887 als deren Präsident. Er förderte unter anderem 1881 die Errichtung eines
Kontrollamtes für Gold- und Silberwaren im Gebäude der Uhrmacherschule Biel. Ab 1885 war er Amtsrichter, ab 1886 Vizepräsident des Amtsgerichts. Am Dezember 1891 wählte man ihn zum Präsidenten
der Burgergemeinde Biel. Ab 1894 unterstützte er das Progymnasium als Kommissionsmitglied und den Kadettenkorps als Präsident dieser Kommission. Dem Korps schenkte er zwei Feldgeschütze. Auch war
er Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, der Staatseinkommensteuerkommission und Mitbegründer der Faschingszunft Biel.
Bronner heiratete 1883 Marie Joséphine Hochstrasser von Hägglingen. Sohn Albert Emil kam 1887 in Biel zur Welt und wurde Buchhalter. Albert Bronner starb nach längerer Krankheit am 17. September
1897 im Alter von 50 Jahren. Stadtratspräsident Tscherter sprach die Abschiedsworte.[14]
1894
1897
Henri Prêtre (1867-1930) Mathematiklehrer
Lehrer am französischen Progymnasium von 1894 bis 1924
Fächer: Mathematik
Henri Prêtre stammte aus Boncourt und wurde 1867 in La Motte am Doubs geboren. Er besuchte das Progymnasium in Delémont, wo er unter der Leitung von Direktor und Mathematiklehrer Henri Duvoisin
Gefallen an der Mathematik fand. Nachdem er die Maturitätsprüfung an der Kantonsschule Porrentruy erfolgreich bestanden hatte, schrieb er sich an der Universität Bern ein und erhielt im Frühjahr
1887 im Alter von 20 Jahren das Sekundarlehrerdiplom. Seine erste Lehrerstelle absolvierte er 1889 in der Sekundarschule Moutier. Ab 1891 wirkte er als Mathematiklehrer im Progymnasium von
Delsberg. Dann wurde er zum Mathematiklehrer an der neu gegründeten französischen Abteilung des Progymnasiums in Biel ernannt und unterrichtete dort ab Frühjahr 1894. Prêtre verstand es, seinen
Schülern nicht nur Spass zu bereiten, sondern ihnen auch die schnellsten und allgemeinsten Methoden beizubringen. Damit konnte er die Mathematik auch denen zugänglich machen, die Schwierigkeiten
damit hatten.[33]
Am 29. Dezember 1895
heiratete er die in Biel wohnhafte Marie Ida Baumgartner von Trub. 1918 erkrankte am Lehrerseminar in Delsberg sein ehemaliger Lehrer Henri Duvoisin. Auf dessen Wunsch wurde Prêtre die
Mathematikstunden bis zum Frühjahr anvertraut. Zurück in Biel litt Prêtre zusehends an einer Augenkrankheit, die sich 1927 zu verschlimmern begann, sodass er sich mehrere Operationen unterziehen
musste. Er konnte den Unterricht nicht wieder aufnehmen und musste 1928 in den Ruhestand. Neben seinen Lehrertätigkeiten war er viele Jahre Mitglied der Lehrmittelkommission für die französischen
Sekundarschulen des Kantons und gehörte als Mathematikprüfer während rund zwei Jahrzehnten auch der Kommission für das Primarschulpatent. Von 1918 bis 1922 war er Mitglied des kantonalen
Vorstands des Berner Mittelschullehrervereins.[33] Er starb am 29. Juli 1930 mit 64
Jahren.
1894
1924
Heinrich Baumgartner (1846-1894) Pfarrer in Brienz, Gründer der
Holzschnitzlerschule Brienz
Schüler vom Progymnasium Biel
Heinrich Baumgartner kam als Sohn eines Pfarrers und Dekans am 23. März 1846 in Nidau zur Welt. Dort besuchte er zuerst die Primar- und Sekundarschule und dann das Progymnasium in Biel. Er hatte
einen halbstündigen Schulweg, den er täglich viermal zurücklegte. Im Frühjahr 1862 wurde er in die Tertia des Berner Gymnasiums aufgenommen. Auch Anregung Niggelers wandte er sich dem Turnen zu,
doch war er zu diesem Zeitpunkt der schwächste seiner Altersgruppe. Bei der Promotion zur Sekunda war er der zweitbeste Schüler. 1863 starb sein Vater. Durch Privatunterricht und später als
Hauslehrer half Baumgartner der nach Bern übersiedelten Mutter das notwendige Studiengeld aufzubringen.
Nachdem er 1865 die Universität bezog und ein Mitglied der «Zofingia» wurde, trainiere er sich im Studententurnverein zum besten Kunstturner. So erhielt er im folgenden Jahr in Bern die
Turnlehrerstelle am städtischen Waisenhaus, die er bis zur Beendigung seiner Studien versah. Von den theologischen Fächern interessierte ihn besonders die Kirchengeschichte. Im Sommer 1869
bestand Baumgartner das Staatsexamen. Er wurde Pfarrvikar in Mett bei Dekan Gottlieb Kuhn (1809-1870), dem Sohn des bernischen Volksdichters. In der Tochter desselben, Maria Kuhn, lernte er seine
spätere Frau kennen. Im Mai 1870 kam er ebenfalls als Vikar nach Brienz zu Pfarrer Körber. Von 1881 bis 1872 amtete er als Pfarrer in die abgelegene Berggemeinde Gsteig bei Saanen. Als in Brienz
der alte Pfarrer starb, beriefen sich die Einwohner mit 473 von 479 Stimmen Baumgartner. Am Tage vor der Hochzeit erhielt er die Nachricht und am 29. Mai 1872 zog er, begrüsst von den Liedern der
Schuljugend, in Brienz ein. Dort blieb er 22 Jahre. Baumgartner war Prediger, Unterweiser, Seelsorger, Schul- und Armenfreund.
Er verfasste das von der Synode preisgekrönte Buch, «Katechismus oder kurzer Unterricht in der christlichen Lehre» (Biel, Verlag E. Kuhn), unter dem Motto: «Trachtet nicht nach hohen Dingen,
sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen». Schul- und Armenwesen standen grösstenteils unter seiner Leitung. War die Hauptindustrie von Brienz die Holzschnitzerei, so wollte sich der
Pfarrer, der für das soziale und ökonomische Wohl seiner Schäfchen ein Herz hatte, auch in diesem Bereich hineinlassen. Er erkannte, dass eine kunstgerechte Schulung der Schnitzler notwendig sei.
Deshalb gründete und leitete er eine Schnitzlerschule.
Daneben pflegte er seine Passion, das Bergsteigen. So oft es ihm möglich war, unternahm er Fahrten in das nahe Hochgebirge, von welchen er viele im Jahrbuch des S.A.C. mit trefflichem Humor
geschildert hatte. Seine Spezialdomäne waren die Berge des Haslithals, namentlich das Gauligebiet. Als 1883 der S.A.C. eine Preisbewerbung für die beste Arbeit über die Gefahren der
Bergbesteigungen und die geeignetsten Mittel zur Vermeidung derselben ausschrieb, erhielt Baumgartners Schrift «Die Gefahren des Bergsteigens» den ersten Preis. Mit der Sache des Alpinismus
theoretisch und praktisch wohl vertraut, wurde unser Baumgartner 1891, als die Zentralleitung des S.A.C. an die Sektion «Oberland» überging, Zentralpräsident des «Schweizerischen
Alpenklubs».
Auch gründete und leitete er ab 1872 in Brienz ein Turnverein (die Jugendriege) und die Brienzerturner holten sich manchen Preis von den kantonalen und eidgenössischen Festen. Der Brienzerpfarrer
wurde bald auch in die Kampfgerichte berufen und war mehr als einmal an eidgenössischen Festen der Sprecher des Kampfgerichts. Er starb am 12. 11. 1894 an einem Herz und
Nierenleiden.[15]
*1894
Julius Alfred Schürch-Allemann (1884-1928), Baumwollhändler
Schüler am Progymnasium von 1895 bis 1900
Julius Schürch-Allemann war der Sohn von Kaufmann Julius Alfred Schürch (1846-1922) und der Ursula Spiess (1858-1893). Sein Vater betrieb, wie es seit fast 50 Jahren Familientradition war, an der
Obergasse 33 eine Spezerei. Nur einmal wurde das Geschäft unterbrochen, als 1902 die Hauptröhre der Wasserleitung an der Obergasse brach und das Wasser den Keller überflutete.
Der in Biel geborene Schürch Junior besuchte im Dufourschulhaus zusammen mit seinen Kameraden Architekt Robert Saager (Hotel Elite) und Werner Lanz das Progymnasium und kam dann in die
kaufmännische Schule nach Neuenburg, um sich in der französischen Sprache zu vervollständigen. Von da an führte ihn sein Weg in das Tabakhaus Schürch in Burgdorf zu seinen Verwandten. Zu weiterer
Ausbildung machte er einen Aufenthalt in England. So war er für die kaufmännische Laufbahn gut vorbereitet, als ihn der Ruf eines Studienkameraden seines späteren Schwagers, nach Ägypten zog, wo
er in dem grossen Baumwollexporthaus Allemann Gelegenheit hatte, den Baumwollhandel von Grund auf kennenzulernen. Wie ein Sohn in der Familie seines Freundes aufgenommen, knüpften sich durch die
Heirat mit der Tochter seines Prinzipals die Bande immer enger. 1927 wurde der verhältnismässig junge Mann Chef seiner Firma, die auf dem Baumwollmarkt eine bedeutende Rolle spielte. Mit seinem
Schwager leitete er das Geschäft, bis er kurz nach Neujahr in Alexandrien vom Typhus befallen wurde. Er starb an dessen Folgen am 29. Januar 1928 im Alter von 43 ½ Jahren. Er hinterliess seine
Frau Clara Emilia Alleman und vier Kinder.[31]
1895
1900
Gebhard Pfund (1866-1961), Erdbebenopfer von San Francisco
Turnlehrer am Gymnasium Biel von 1896 bis 1904
Am 18. September 1866 in Biel geboren, absolvierte Pfund die Schulzeit und erlernte zuerst das Handwerk seines Vaters. Um Turner zu werden ging er nach Deutschland und bildete sich beim bekannten
Turninspektor Maus aus. Um als Lehrer zu arbeiten bereitete er sich in verschiedenen Spezialkursen darauf vor und erhielt in staatlicher Prüfung den Lehrerausweis. Wieder in Biel erteilte er den
Turnunterricht am Progymnasium für die deutschen und französischen Klassen. Als sein Vorgänger Wächli zurücktrat, entschloss sich die Schule sämtliche Lehrstellen, die sich auf drei Lehrer
verteilten, zu einer eigentlichen Turnlehrerstelle zu vereinen. Da Hauptmann Steiner als Instrukteur vom Korps zurücktrat, wurde Pfund auch der militärische Unterricht übertragen. Dies war zu
einem Zeitpunkt als die Behörden im Begriff waren, das 1872 entstandene Reglement über das Kadettenwesen einer Revision zu unterwerfen. Es entsprach den Verhältnissen in verschiedenen Beziehungen
nicht mehr. Vor allem der Tatsache, dass der militärische Unterricht für die Schüler des Progymnasiums verbindlich und ein Bestandteil des Unterrichtplans war. Des weiteren, das nach Paragraph 4,
das Turnen ausschliesslich dem Entscheid der Schulkommission unterlag.
Unter Pfunds Leitung erhielt das Kadettenkorps eine moderne Bewaffnung. Sein Können stellte er auch dem Stadtturnverein zur Verfügung. So amtierte er als Vizeoberturner, Oberturner und zuletzt
als Präsident. Ab 1896 wurde er Ehrenmitglied dieses Vereins.[34] 1897 beteiligte
er sich am Historischen Umzug Biels, indem er die Waffentänze für Knaben und die Blumenreigen der Mädchen einstudierte. 1898 wollte sich eine Frau mit ihrem etwa 3-jährigen Kind im Schüsskanal
ertränken. Gebhard Pfund rettete sie, doch das Kind ertrank. 1899 wurde ihm eine Verlängerung der Frühlingsferien gestattet, damit er an einem Instruktionskurs für den schwedischen
Turnbetrieb in Stockholm teilnehmen konnte. Am 26. Januar 1900 erkrankte er so stark an einer Lungenentzündung, dass er beinahe gestorben wäre. Am 25. Februar nahm er seinen Dienst wieder
auf.
1904 erhielt er von der Schule Urlaub, um eine während längerer Zeit schon geplante Reise in die Vereinigten Staaten auszuführen. Ein Stellvertreter fand sich durch den Sekundarlehrer von
Grünigen aus Bern. Eine günstige Aussicht auf eine Arbeitsstelle hielt ihn in Amerika fest. Er verlangte und bekam seine Entlassung und wurde durch Cäsar Zimmer, Oberturner de Stadtturnvereins,
ersetzt. Pfund zog mit seiner Frau Marie Pfund-Zimmer und seiner Tochter nach Amerika, nach Oakland (bei San Francisco). [34] 1905 wählte ihn die kalifornische Staats-Universität in Berkeley zum Turnlehrer. Die Anstalt wurde von etwa 2500 besucht. Als
1906 ein schreckliches Erdbeben San Francisco zu verwüsten drohte, wurden Gebhard Pfund und seine Familie nicht verschont und verloren ihren gesamten Besitz. Auch das Rhabilleurgeschäft seines
Bruders Emil wurde zerstört.[35] 1941 siedelte er nach San Diego (Kalifornien)
über, wo er bis zu seinem Ableben blieb. Er starb 1961 mit 95 Jahren.[34]
1896
1904
Berchtold Aeberhardt (1872-1912), Bieler Geologe
Lehrer am Bieler Progymnasium von 1897 bis 1912.
Fächer: Naturgeschichte, Geographie und Schreiben an der französischen Abteilung.
Berchtold Aeberhardt wurde am 27. 2. 1872 Villeret geboren. Er besuchte das Progymnasium in Delsberg, danach die Kantonsschule in Pruntrut und schliesslich die Universität Bern. Kaum 18-jährig bestand er das Primarlehrerexamen. Mit 20 Jahren war er bereits Sekundarlehrer und wirkte als solcher mehrere Jahre in Corgémont. Im Frühling 1897 wurde er an die französische Abteilung des Progymnasiums Biel gewählt, wo er nun bis zu seinem Tod gewirkt hatte. 1902 erwarb er in Bern den Doktortitel und etwas später noch das Diplom eines Gymnasiallehrers der naturwissenschaftlichen Richtung. Er war aber auch ein unermüdlicher Forscher in seinem Lieblingsfach, der Geologie. In den Ferien durchwanderte er den Jura nach allen Richtungen, und er galt in Fachkreisen als einer der besten Kenner der Geologie des Juras. Dabei war er aber nicht etwa ein einseitiger Geologe, sondern er liebte die Natur als Ganzes und war ein sehr vielseitiger Naturkenner.[5] In der Mulde von Péry entdeckte er ein Muschelsandsteinrelikt.
1897
1912
1909 erstellte Aeberhardt eine Studie über die Umgebung von Biel und die Schüss-Schlucht. Im stratigrafischen Teil seiner Arbeit beschrieb er summarisch die
Würm-Seitenmoränen der Umgebung von Magglingen, die Niederterrassen von Sutz-Lattringen, den Rissgletscherlehm von Chasseral d'Orvin, die Hochterrassen von Büttenberg, Jensberg und Bucheggberg
sowie die Molasse, die zwischen Brügg und Mett an die Oberfläche trat. Er setzte sich besonders für die Erhaltung erratischer Blöcke im Kanton Bern ein. Bei Biel untersuchte er den «Grosser
Heidenstein», den «Kleinen Heidenstein», beide im Madretschwald, sowie den «Grauen Stein» oberhalb von Biel. Aeberhardt: «Es gibt einige Blöcke, deren Erhaltung ratsam ist, weil sie entweder
aufgrund ihrer Höhe oder aufgrund des Charakters des Felsens von grossem Interesse sind. Dies gilt für die Blöcke von «Jobert» auf dem Chasseral d'Orvin, die auf einer Höhe von 1300 m liegen, und
für die Blöcke von «Pré la Patte» auf einer Höhe von 1100 m auf dem Montoz de Péry.»[6]
Berchtold Aeberhardt war ein Freidenker und eifriges Mitglied der «Société radicale romande». Er vertrat diese Fraktion im Stadtrat. Seine politische Gesinnung, die
sich durchaus nicht immer in der Richtung des allgemeinen Stromes bewegte, sprach er offen und rückhaltlos aus; dabei blieb er aber taktvoll und loyal gegenüber Andersdenkenden. Er erfreute sich
denn auch hoher Achtung nicht nur bei seinen Parteifreunden, sondern auch beim politischen Gegner. Er war Mitglied des Stadtrates sowie der Museumskommission von 1905 bis 1912. Berchtold
Aeberhardt starb nach 15-jähriger Tätigkeit als Bieler Gymnasiallehrer im Alter von 40 Jahren an den Folgen einer schweren Operation in Biel am 24. 9. 1912. Er hinterlässt eine Witwe und einen
erst schulpflichtig gewordenen Knaben.[5]
Schriften: Notes sur le quaternaire du Seeland (1903), Note sur la faune de l'Oxfordien inférieur du Jura bernois (Lausanne 1904), Etude sur le système nerveux de
quelques gastropodes (Bern 1905), Les Gorges de la Suze, im Jahresbericht vom Gymnasium Biel (1907)
Berchtold Aeberhardt (1827-1912), géologue biennois,
protecteur de la nature du Jura bernois.
Professeur au gymnase de Bienne de 1897 à 1912.
Matières : histoire naturelle, géographie et écriture en section française.
Berchthold Aeberhardt était né en 1872 à Villeret dans le Jura bernois. Elevé d'abord à Delémont, puis à Porrentruy, il se rendit comme jeune étudiant à Berne, où il se prépara à l'enseignement des sciences naturelles. Il pratiqua cet enseignement pendant six ans à Corgémont, après quoi il fut nommé maître de sciences naturelles au progymnase de Bienne et occupa ces fonctions jusqu'à sa mort. Malgré tout le travail qu'il consacra constamment à sa charge de pédagogue, Aeberhardt poursuivit avec persévérance le développement de sa propre instruction et resta toujours en contact avec l'Université de Berne, dont il acquit le grade de docteur dès sciences. Encouragé dans ses études par les professeurs Baltzer et Brückner, il se consacra en outre constamment à des recherches personnelles, touchant spécialement à la classification des formations pléistocènes de la Suisse occidentale. Il multiplia dans ce domaine les observations et, au moment où cette question était mise spécialement à l'ordre du jour par la publication de l'ouvrage classique de MM. Penck et Brückner «die Alpen im Eiszeitalter», il fit paraître une série de travaux, dans lesquels il exposait des idées toutes personnelles sur l'origine de la haute et de la basse terrasse et sur les relations de ces deux niveaux d'alluvions avec les moraines rissiennes et wurmiennes. Ce sujet le préoccupa jusqu'à la fin et il est mort en laissant presque terminé un dernier travail intitulé: «Essai de monographie des dépôts quaternaires de la Suisse occidentale et des régions limitrophes.»[7]
Aeberhardt a fait une étude des environs de Bienne et des gorges de la Suze. Dans la partie stratigraphique de son travail il décrit sommairement les moraines latérales de Würm des environs de Macolin, les Basses Terrasses de Sutz-Lattringen, les argiles glaciaires de Riss du Chasseral d'Orvin, les Hautes Terrasses du Büttenberg, du Jensberg et du Bucheggberg ; puis il passe au profil à travers la Molasse qui affleure entre Brügg et Mett.
Il s'est particulièrement engagé pour la conservation des blocs erratiques dans le canton de Berne. Près de Bienne, il a étudié le «grand Heidenstein», le «petit Heidenstein» , tous deux dans la forêt de Madretsch, ainsi que le «Grauenstein» au-dessus de Bienne. Berchthold Aeberhardt était un libre-penseur et un membre assidu de la «Société radicale romande». Il représentait cette fraction au conseil municipal. Il exprimait ouvertement et sans réserve ses convictions politiques, qui n'allaient pas toujours dans le sens du courant général, tout en faisant preuve de tact et de loyauté envers ceux qui ne partageaient pas ses idées. Il jouissait d'une grande estime non seulement de ses amis de parti, mais aussi de ses adversaires politiques. Il a été membre du conseil municipal et de la commission des musées de 1905 à 1912. Après 15 ans d'activité en tant que professeur de gymnase à Bienne, Berchtold Aeberhardt est décédé à l'âge de 40 ans des suites d'une grave opération à Bienne le 24. 9. 1912. Il laisse derrière lui une veuve et un garçon qui venait d'être scolarisé.[5]
Alexis William Schneebeli (1874-1947), Kinderbuchautor, Zeichner von Malanleitungen für Kinder
Zeichnungsleher vom Progymnasium und Gymnasium Biel von 1898 bis 1907
In seiner Heimatstadt St. Gallen am 10. Oktober 1874 geboren, absolvierte Schneebeli dort das Realgymnasium und anschliessend die Kunstgewerbeschule. So trat er in die Fussstapfen seines Vaters, der Zeichnungslehrer in St. Gallen war. Nach Erwerbung des Zeichnungslehrerpatentes bildete er sich in Paris weiter aus und wurde 1898 ans Progymnasium Biel gewählt, wo er 9 Jahren tätig war. Schneebeli war ein begeisterter Naturfreund. Sein Zeichnungsunterricht war gewissermassen ein erweiterter Unterricht in der Naturgeschichte, denn Schneebeli war ein ausgezeichneter Beobachter, eine Eigenschaft, die er auch seinen Schülern beizubringen wusste. In Biel gehörte er als Aktuar der Museumskommission an.[4]
1898
1907
Reproduktion von Illustrationen aus der Buch-Promotion «Wintergäste am Futterhäuschen», Druck und Verlag E. Löpfe-Benz, Rorschach, 1936
Nachdem er sich 1902 mit Martha Güdel, der Tochter des hiesigen Maschinenfabrikanten verheiratet hatte, wurde er 1907 an die städtische Realschule nach St. Gallen gewählt, um von 1913 bis 1940 den Zeichnungsunterricht (Zeichnen, Feldmessen und Kalligrafie) am kantonalen Lehrerseminar in Rotschach zu übernehmen. Durch die von ihm herausgegebenen Zeichnungs- und Naturkundebücher hat er sich in der ganzen Schweiz einen Namen gemacht.[4] Eine Auswahl: 1913 erscheint sein pädagogisches Werk «Freudiges Zeichnen in Schule und Haus.» In der Einleitung seines Zeichenheftes für Kinder jeder Altersstufe schreibt der Verfasser: «Fast sämtliche in diesem Heft enthaltenen Abbildungen haben ihre Entstehung einer umfangreichen Sammlung von Kinderzeichnungen der verschiedensten Altersstufen zu verdanken, die in zwangloser Weise, ohne die geringste Beeinflussung in und ausser der Schule entstanden sind. Dadurch war es mir möglich, einen Einblick in die Gedankenwelt und die Darstellungsweise des Kindes zu erhalten, und anhand dieses reichen Materials sind dann, gleichsam als Resümee, alle die möglichst einfachen, leicht wiederzugebenden Skizzen entstanden.»
Danach folgte ebenfalls für Kinder «Skizzierendes Zeichnen in typischen Formen». Die Neue Zürcher Zeitung vom 24. 12. 1913 berichtet begeistert: «Bei aller Einfachheit der Linienführung und Formen spricht doch aus jeder Zeichnung der Künstler. Entstanden sind klare Skizzen, die Eltern und Kinder anleiten, wie man aus Gegenständen der Umgebung mit wenig Strichen das herausholt, was ihnen eigentümlich ist.» 1919 wurden 2 neue Zeichenvorlage-Mappen veröffentlicht (Inserat rechts). 1920 erschien «Wie lerne ich Malen?», wo William Schneebeli den Jugendlichen auf spielerische Weise die Grundfarben, die Farbmischungen und die Farbabstufungen näherbringt. 1924 erstellte er Vorlagen zum Ausmalen und Kleben als Ausschneidebögen.
1926 unterstütze William Schneebeli mit seinen Zeichnungen, erschienen im Rorschacher Neujahrsblatt Nr. 16, den Tierschutz (Bild links).
1932 zeichnete er die Illustrationen zum Märchen «Die Abenteuer von Meister Roco». Das Cover zeigt den beliebten «Meister Roco» mit seinem azurblauen Gefieder. Diese Ausgabe wurde in den Lebensmittelgeschäften, welche die Roco-Konserven und -Marmeladen führten, kostenlos abgegeben. Auf Wunsch wurde sie auch direkt von der Konservenfabrik in Rorschach aus verschickt.[3] 1939 erschien das Kinderblumenbuch «Blumen des Frühlings». Er starb mit 74 Jahren in Rorschach.
Quellen/Sources: 1) A. A., «Dr. Adrian Renfer - 85-jährig» in Der Bund, Bern, 13. August 1950, S. 4; - 2) r., «Zum Andenken an Dr. Adrian Renfer» in Der
Bund, Bern, 5. 6. 1962, S. 19 - 3) La Liberté, Fribourg, 25. Mai 1932, S. 6; - 4) Bq, Wiliam Schneebeli in Bieler Tagblatt, Biel, 11. September 1947, S. 3; 5) «Dr. Berthold Aeberhardt» in
Schweizer Lehrerzeitung, Nr. 40, 1912, S. 403; 6) -Berchtold Aeberhardt, Mitteilung der Naturforschenden Gesellschaft 1911, Bern 1912, S. 196; 7) Ch. Sarasin, «Nachruf Berohthold Aeberhardt» in
Schweizerische Geologische Gesellschaft, Nr. 13, 1914, S. 15; 8) Berner Schulblatt, Bern, 10. März 1894, S. 164; - 9) Die Berner Woche in Wort und Bild, Nr. 17, Bern, 1916, S. 202; - 10) F. M.,
Progymnasiallehrer A. Heimann in Berner Schulblatt, Bern, 8. 4. 1916, S. 175f; - 11) Karl Broich, Berner Schulblatt, 27. Oktober 1900, S. 782; 12) F. M., «Dr. Adrian Renfer 95-jährig» in Der
Bund, Bern, 13. 8. 1960, S. 5- 13) Werner Bourquin, «Ein ausgestorbenes Bieler Geschlecht» in Bieler Tagblatt, Biel, 27. November 1957, S. 3 - 14) «Alfred Bronner» in Tagblatt der Stadt
Biel, 19. 9. 1897, S. 3 - 15) G. St., «Pfarrer Heinrich Baumgartner» in Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 16. 11. 1894, S. 1f - 25)
Geschäftsbericht der Stadt Biel, Biel, 1947, S. 118; - 31) d., «Julius Alfred Schürch-Allemann» in Bieler Tagblatt, Biel, 1. 2. 1928, S. 3; - 33) «Henri Prêtre» in Berner Schulblatt, Nr. 21,
Bern, 1930, S. 287; - 34) Br., Gebhard Pfund in Bieler Tagblatt, Biel, 24. 11. 1961: - 35) Bieler Tagblatt, Biel, 21. 4. 1906, S. 2
Postadresse: Altstadtleist Biel, Obergässli 11, 2502 Biel/Bienne. Lokal: Brunngasse 11, Tel. 032 323 42 84,
Öffnungszeiten auf Anfrage
Adresse postale: Guilde de la vieille ville, Ruelle du Haut 11, 2502 Biel/Bienne. Local: Rue des Fontaines 11, Tel: 032 323 42 84.
Heures d'ouverture sur demande.