altes Sässhaus der Familie Wildermeth / La Maison des wildermeth

Fotografien vom Umbau Wildermeth-Haus, Untergässli 8, aufgenommen am 18. 9. 2004 vom H. Strobel (ab 8. Foto)

 

Untergässli 8, Kirchgässli 7: altes Sässhaus der Familie Wildermeth, Eckhaus Untergässli/Kirchgässli mit Erker und steinerner Freitreppe zur Haustüre im 1.Stock. Darüber ein Wappenstein mit der Jahrzahl 1597, begleitet vom frühen Wappen Wildermeth mit den Initialen H W ( Hans Wildermeth) der damals dieses Haus bauen liess, nachdem sein Vater Peter Wildermeth nach dem Tode seines Schwiegervaters Peter Hans Zyr 1587 dessen benachbartes Haus Untergässli 6 erworben hatte. Der neuen Bedachung des Hauses Untergässli 8 fiel im 18.Jh. auch der Spitzhelm des schmucken Erkers zum Opfer. 1818 war das Haus im Besitz von G.F.Heilmann und Edmund Haag, die es dem Handelsmann Johann Jakob Lehmann in Nidau verkauften. Spätere Besitzer waren Friedrich Käch, Metzgermeister (1875), Friedrich Gerber-Käch (1882), Landwirt Fritz Kummer (1896) und dessen Sohn J.Rudolf Kummer, Metzgermeister (1905). Die Familie Wildermeth, Wildermett (ursprünglich Wuilliermet), Krämerfamilie von Gressonay (Grischeney) aus dem Piemont, als evangelische Glaubensflüchtlinge nach Biel zugezogen und hier 1569 eingeburgert mit Peter Wildermeth. In der Bieler Geschichte wohl die bedeutenste und vermögenste Familie, die Ratsherren, Industrielle, Kaufleute und Vertreter in fremden Diensten zählte (Biel Stadtgeschichtliches Lexikon, Werner und Marcus Bourquin)

 

MADAME WILDERMETT UND DAS GEHEIMNIS VOM RING:

 

Die Kaiserin Mutter von Russland hatte als preussische Prinzessin eine Schweizerin zur Gouvernante, Madame Wildermett aus Biel, die einst in ihre Heimat reisen musste, um eine ihr zugefallene Erbschaft in Besitz zu nehmen. Als sie wieder in Berlin angekommen war, zeigte sie ihrer erhabenen Gebieterin mehrere Schmucksachen, die sie durch jene Erbschaft erhalten. "Das ist ein sehr alter Ring!" sagte die Prinzessin Charlotte, indem sie einen ganz kleinen altertühlichen goldenen Ring an ihren Finger steckte. Er hat etwas Seltsames an sich. Vielleicht ist es gar ein alter Talismann." Sie wollte nun den Ring an Madame Wildermett zurückgeben, konnte ihn aber nicht wieder vom Finger ziehen. "Ich möchte ihn wohl behalten!" setzte sie hinzu. Und sie behielt den geheimnisvollen Ring. Es verging einige Zeit. Einst wollte die Prinzessin jenen alten Ring genauer betrachten, und es gelang ihr, denselben von ihrem Finger abzuziehen, die, obwohl ziemlich verwischt, doch noch zu lesen waren. Sie lauteten: "Kaiserin von Russland." Es vergingen viele Tage. Es war von einer Verheiratung zwischen ihr und dem Grossfürsten Niklaus von Russland die Rede. Dieser Bruder Alexanders, der damals nächster Thronerbe war, machte eine Reise nach Berlin, sah dort die schöne Tochter des Königs von Preussen und sein Entschluss stand fest. Bei Tafel sass er neben ihr und sprach von seiner nahen Abreise. "Es würde nur von Ihnen abhängen, dass ich hier bliebe!" sagte der Grossfürst. "Was müsst ich den tun? antwortete lächelnd die künftige Kaiserin von Russland. "Sie müssten meine Huldigung nicht zurückweisen." "Weiter nichts?" "Mich in meinem Bestreben ermutigen, Ihnen zu gefallen." "Das ist schon schwieriger. Der Augenblick ist nicht gut gewählt. Bei Tafel und öffentlich zu sprechen!" "Es braucht nicht öffentlich gesprochen zu werden; es genügte, wenn Sie mir ein Pfand gäben. Sie haben da einen kleinen Ring, dessen Besitz mich glücklich machen würde. Wenn Sie mir denselben geben wollten?". "Hier? Vor allen Leuten?" "Es kann geschehen, ohne dass es Jemand bemerkt. Drücken Sie den Ring in ein Stückchen Brot, lassen Sie dies neben sich liegen, ich werde den Talisman an mich nehmen." "Es ist wirklich ein Talismann." "Ich ahnte es wohl." Der Ring ging in die Hand des Grossfürsten über und die Ehe wurde bekanntlich geschlossen. Den geheimnisvollen Ring hat, wie man erzählt, der Erbe Alexanders nie abgelegt; da er ihn aber nicht an den Finger setzen konnte, trug er ihn an einer Kette am Halse." (2)

 

Ruelle du Bas 8, Ruelle d'église 7: La tourelle en encorbellement n’est pas q’un ornement. Elle rompt avec la monotonie dûne façade. mais, elle permet à celui qui l’habite de voir ce qui se passe au Ring, dans la rue, sur la place du Bourg. Elle part de l’entre-sol et se termine sous l’avant-toit; c’est un élément architectural très intéressant qui anime la rue.

Dans la ruelle du Bas, encore appalée Marché au blé au XVIII-ième Siècle, ce trouvait, jusqu’au XVI-ième, le grenier. La maison qui fait l’angle avec la ruelle de l’Eglise, donc la ruelle du Bas 8, avec son oriel et son perron, a été construite en 1597 par Hans Widermeth, dont les armoiries surmontent la porte. La construction d’un toit à la Mansart au XVII-ième siècle a fait disparaître la flèche de l’oriel. La maison d’en face, ruelle du Bas 7, qui vers 1800 appartenait à la famille de l’orvèvre Breitner, est une reconstruction de 1646 dont la façade a conservé des fenêtres à inteaux dénivelés du début du XVI-ième siècle. La maison au 4 abritait autrefois le logement et atelier du plus célébre des orfèvres biennois, Abraham Moll (1730 -85); l’actuelle auberge ne fait référence qi’à une patente et à une enseigne, mais non ao siège de l’ancienne corporation des boulangers. (Textes: A travers le vieux Bienne, Auteur Hans Schöchlin. Guides de monuments suisses SHAS Dr. Ingrid Ehrensperger-Katz, Dr. Margrit Wick-Werder, Biel-Bienne)

 

 2) Augsburger Flora. Ein Blatt für Unterhaltung und Belehrung, Der Talisman, Jahrgang 21, 1860, Seite 28

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