Das Dufour-Schulhaus / L' école Dufour 1896

Portrait von Hermann Hubacher. Reproduktion aus dem Neuen Bieler Jahrbuch 1976
Portrait von Hermann Hubacher. Reproduktion aus dem Neuen Bieler Jahrbuch 1976

Hermann Hubacher (1885-1976) Radierer, Grafiker, Begründer der modernen Schweizer Bildhauerei
Schüler am Progymnasium Biel von 1896 bis 1900

 

Eltern und Grosseltern
Hermann Hubacher kam am 1. 8. 1885 in Biel, als Sohn von Oberst und Graviermeister Fritz Hubacher (1854-1938) von Hindelbank und Elise Hubacher, geborene Häuselmann, zur Welt.
[1] Das Elternhaus befand sich an der Unionsgasse 2. Der in Biel aufgewachsene Vater, hatte seine Lehre als Graveur bei Jakob Häuselmann (1822-1891) absolviert, der sein Schwiegervater wurde und dessen Geschäft er 1874 übernahm. Fritz Hubacher führte bereits seit 1854 im eigenen Geschäft die Kunst der Gravier- und Emailarbeiten auf goldenen und silbernen Gehäusedeckeln aus. Als «Chef d'atelier de graveurs et guillocheurs» hatte er im Neuquartier Nr. 39 seine Uhren-Gravieranstalt. In seinem Atelier reparierte er auch alte goldene Gehäuse und verzierte heraldisch korrekte Wappen und Monogramme. 1883 stellte er in Zürich an der Schweizer Landesausstellung seine Graveurarbeiten in klassischen Stilarten aus. In dieser Zeit beschäftigten sich in Biel mehrere Firmen mit der Gravierkunst, so etwa Riesen & Sohn, Ulysse Richard, die Gebrüder Lanz, Bourquin Borel, C. Liengne, P. Beck und Chopard de Bel. Aus künstlerischer Sicht war Fritz Hubacher der erfolgreichste. 1880 gewann er an der Gewerbeausstellung in Biel in der Kategorie «Gravierarbeiten und Dekoration» das Diplom 1. Klasse. 1888 folgte an der Nationalen Uhrenausstellung von La Chaux-de-Fonds die Bronze-Medaille in der Kategorie «Dekoration». 1905 erhielt er an der Historischen Uhren-Ausstellung in Nürnberg die Goldmedaille für die Dekoration von Gehäuseböden.


Das Elternhaus an der Unionsgasse 2. Inserat vom Tagblatt der Stadt Biel, 30. April 1896.
Das Elternhaus an der Unionsgasse 2. Inserat vom Tagblatt der Stadt Biel, 30. April 1896.

Fritz Hubacher war Präsident der reformierten Kirchgemeinde, der Liedertafel, der «Controllgesellschaft von Biel» vom «Verein der Grundbesitzer des Neuen Quartiers in Biel», Verwaltungsmitglied der Kunstgewerbeschule und der Uhren-Aktiengesellschaft Alpina Gruen Gilde. 1928 wurde er zum Veteranen des Schweizerischen Gesangvereins ernannt.[14]

Hermann Hubachers Grossvater war Jakob Häuselmann, ein bekannter Graveur und Landschaftszeichner. Er unterrichtete von 1878 bis 1889 als Zeichenlehrer am Progymnasium im Dufourschulhaus, mit dem Ziel, seinen Schülern den Zusammenhang zwischen Natur und Kunst zu vermitteln.


Kindheit in Biel
Hermann Hubacher hatte  zwei Brüder und einer Schwester, die bereits mit 17 Jahren starb.
[1] Er besuchte von 1896 bis 1900 das Progymnasium. Hubacher in seinem Tagebuch: «Am alten Justitia-Brunnen war ich als Bub hundertmal vorübergegangen und wohl auch stehengeblieben, denn ich weiss noch, wie ich einmal aufgeregt mit dem Bericht nach Hause eilte, die Frau auf dem Brunnen hätte ihre Waage bewegt. Die alten Brunnenfiguren waren das einzige, was ich an guter Plastik zu sehen bekam.»[17]

   


Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Biel
In Biel wurden zwar solide und preisgünstige Uhren hergestellt, bezüglich Graveurarbeiten herrschte jedoch noch Handlungsbedarf. Dies hatte zufolge, dass 1887 die Uhrengraveurschule, als einer der ersten Kunstgewerbeschulen der Schweiz, gegründet wurde. Nach dem Wunsch des Vaters, der Herrmann als Graveur und Goldschmied ausbildete, sollte er zur Übernahme seines Geschäfts diese Schule besuchen.
[1] So trat er 1901 in die am Westschweizerischen Technikum angegliederte Anstalt ein.

Die Kunstgewerbeschule war aufgeteilt in eine «Allgemeine Zeichen- und Modellierschule» und in eine «Gravier- und Ziselierschule» mit zwei voneinander vollständig unabhängigen Klassen: A) Klasse für «Ziselieren und Stahlgravieren», B) Klasse für «Uhrendekoration und Schriftgravieren», welche speziell der Uhrenindustrie diente. Der Unterricht in der Abteilung A erstreckte sich auf folgende Zweige: Gravieren und Ziselieren, Treibarbeiten, Stahlgravieren sowohl erhaben als vertieft. Herstellen von Stempeln und Matrizen für die Metallprägung, Leder und Kartonpressung. Die Abteilung B umfasste alle Gebiete der Uhrenschalendekoration. Man unterrichtete auch Stahlgravieren für Überdruck, Dekorieren von kunstgewerblichen Gegenständen und Schriftgravieren. Alle Schüler hatten den Vorteil, die Zeichen- und Modellierkurse der kunstgewerblichen Abteilung besuchen zu können. Davon profitierte auch Hermann Hubacher, der sowohl die «Allgemeine Zeichen- und Modellierschule» als auch die «Klasse für Uhrendekoration und Schriftgravieren» besuchte. Die Lehrzeit dauerte 4 Jahre. Sein Hauptlehrer war Walter Müller.


Kunst von Hermann und Fritz Hubacher. Reproduktion aus Die Schweiz, Zürich 1914.
Kunst von Hermann und Fritz Hubacher. Reproduktion aus Die Schweiz, Zürich 1914.

1904 fand am Technikum eine Ausstellung der Kunstgewerbeschule statt. Das Journal du Jura erwähnte: «Wir sehen ein Medaillon von Richard Wagner, das nach einem Holzschnitt angefertigt wurde. Das Medaillon ist mit H. Hubacher signiert und spricht sehr für den Schüler, der es angefertigt hat.»[19] 1905 erhielt er das Diplom der Kunstgewerblichen Abteilung als Graveur, Ziseleur und Medailleur.

 

Exlibriskunst

Die Exlibriskunst (Foto rechts) prägte die künstlerische Entwicklung der Grafik und wurden durch die Bieler Frank Behrens und Hermann und Fritz Hubacher zu einem begehrten Sammler- und Tauschobjekt.

 

Auf Studienreisen
Um Bildhauer zu werden, besuchte der zwanzigjährige 1905 während zweier Semester die Ecole des Beaux-Arts in Genf. Dort arbeitete er als Ziseleur und Medailleur in einem Goldschmiedegeschäft und war Pensionär in einer Arztfamilie. In diesem Jahr verkaufte er erstmals eines seiner Werke.
[17] Die Jahre 1906 bis 1907 führten ihn nach Wien an die Akademie der bildenden Künste. Hubacher fand die dortige Klasse für Bildhauerei so akademisch, dass er sich bei Professor Unger um die Aufnahme in die Meisterklasse für Radieren bewarb. Das Skizzenheft Hubachers, welches Studien und einige Federzeichnungen nach Radierungen von Karl Stauffer enthielt, überzeugte Unger den jungen Bieler anzustellen.[1] In kurzer Zeit arbeitete sich Hubacher in die Technik des Radierens ein. Mit der bereits erlernten Handhabung des Gravierstichels wurde er zum Meisterschüler mit eigenem Atelier. Nach zwei Semestern trennte sich Hubacher von der Schule, um seine Studien in Italien, vor allem in Venedig, fortzusetzen. Während er hier seine Eindrücke in einer Reihe von meisterlichen Radierungen festhielt, wuchs sein Wunsch zur Plastik an den Grosswerken der klassischen Skulptur.[1] Es folgte von 1907 bis 1909 eine zweite Studienzeit in Genf. Hubacher arbeitete bei Bildhauer James Vibert, dessen Freund Ferdinand Hodler am Historienbild «Auszug der Jenenser» arbeitete. Hubacher sollte, für das Bild Modell stehen, war während der Entstehungszeit des Bildes fast täglich mit Ferdinand Hodler in Kontakt. Am 1. Januar 1909 veröffentlichte Hubacher eine Biografie über James Vibert in der Zeitschrift «Die Schweiz». Vibert und Hubacher, als dessen Schüler, beteiligten sich im selben Jahr an der Genfer Ausstellung der Gesellschaft schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten im Museum Rath. Hubacher stellte einen Beethoven aus. Von Beethoven gibt es zwei Büsten. Die eine 1905 in Biel ausgestellt, zeigt Beethoven als alter Mann, die zweite, 1908 an der eidgenössischen Kunstausstellung in Basel präsentiert, zeigt eine Betthoven-Büste in jüngeren Jahren. Als 1909 die Schweizerische Turnusausstellung stattfand, zeigte Hubacher mit «Frühlingsscheiden», einen ausdrucksvollen Frauenkopf. Hubacher schloss Freundschaft mit dem Dirigenten Bernhard Stavenhagen und durch ihn mit dem Geiger Felix Berber, der dem Hildebrandkreis in München angehörte. Mit einem Empfehlungsschreiben reiste er zu Hildebrand, wurde in dessen Haus aufgenommen und konnte in seinem Atelier arbeiten.[1]

   


Eine schwere Zeit
Da der Erfolg ausblieb, begann Hubacher sich mit Handlangerdiensten durchzuschlagen. Der Konsul eines südamerikanischen Staates machte aus Liebhaberei in Denkmalsgrossplastik. Er hatte gerade ein allegorisches Figurenwerk, das in seiner Heimat aufgestellt werden sollte, in Arbeit. Hier wurde Hubacher für einen bescheidenen Lohn sein Geselle, bis dieser ihn bald wieder entliess.
[1]


Erste grössere Arbeiten
Hubacher sammelte nun seine Erfahrungen in der Künstlerstadt Paris. Entscheidend und befreiend wirkten auf seine Entwicklung die grossen Plastiken der gotischen Kathedralen Frankreichs und die lebenden französischen Meister Maillol und Despiau.
[8] Unmittelbar nach dieser Pariserzeit, etwa 1910, begann er in Bern in seiner Künstlerwerkstatt mit Ausführungen grösserer Arbeiten für die Städte Bern und Biel. Es handelt sich um Architekturplastiken an der Eidgenössischen Bank (Bern), am Kaufhaus Bon marché (Bern) und am Kaufhaus der Gebrüder Hess (Biel).[1]


Werke für Biel
1905 präsentierte der junge Hubacher im Schaufenster der Buchhandlung Kuhn ein prächtig modellierter Beethoven-Kopf. Hubacher zeigte Beethoven alt, vergrämt und mit gesenktem Kopf.
[11] 1908 stellte die Buchhandlung Kuhn eine Büste des verstorbenen Bieler Stadtpräsident, Grossrats und Oberstleutnant Ernst Stauffer (1860-1907) aus, die Hubacher nach der Totenmaske modellierte. Stauffer gab den ersten Anstoss zum Ausbau des Gymnasiums im Dufourschulhaus und fügte das Obergymnasium an das Progymnasium an. Auch der Gemeindebeschluss betreffend Neubau eines Gymnasialgebäudes an der Alpenstrasse ist grösstenteils sein Verdienst.

Am 22. März 1912 heiratete Hermann Hubacher die Bielerin Annie Tscherter (1885-1982), Tochter des Bankdirektor Tscherter-Kuhn in Biel und der Malerin Louise Tscherter-Kuhn.[1]

 

Friedhofskunst

Dann begann er mit einer Reihe von Werken für den Friedhof Madretsch. Für den Gedenkstein der Bielerin Caroline Probst-Ritter, den Architekt Otto Ingold aus Bern 1912 gestaltete, besorgte er den Reliefschmuck dazu. Caroline heiratete am 22. April 1885 den Chef der Bieler Weinhandlung Oswald Propst. Sie starb 1909 im Alter von 49 Jahren.[3] Ebenfalls in diesem Jahr fertigte er auf einem Grabstein ein Medaillonbild des Arztes und Politikers Dr. Eduard Bähler, das am 22. September auf dem Friedhof eingeweiht wurde. Unter dem Medaillon stehen die heute kaum noch lesbaren Worte: «Nationalrat Eduard Bähler, seine politischen Freunde im Seeland.»

1923 setzte er seine Friedhofskunst fort mit der auf einem Granitsockel ruhenden Bronzebüste des Sängers und Komponisten Wilhelm Sturm. Dieses Denkmal wurde unter Gemeinderat Chopard 1924 eingeweiht.  Die Bronzebüste steht auf einem Sockel aus St. Margarethen-Sandstein, zu dem der Entwurf von Bernoulli in Basel stammt. Auf der vorderen Seite weist er die Inschrift auf: «Dem Komponisten, Chorleiter und Gesanglehrer Wilhelm Sturm 1842-1922. Seine Sänger und Freunde.»

 

Zeugen der Vergänglichkeit

 



Grabstein für Caroline Probst-Ritter

1912, Friedhof Madretsch

 

Grabstein von Eduard Bähler

1912, Friedhof Madretsch, Abt. 61

 

Gedenkstein von Wilhelm Sturm

1923, Friedhof Madretsch

 


Hubacher im Kunstsalon Kuhn. Inserat vom Journal du Jura, 15. 10. 1917
Hubacher im Kunstsalon Kuhn. Inserat vom Journal du Jura, 15. 10. 1917

Kunstverein Biel und im Kunstsalon Kuhn fördern Hubacher

An der Weihnachtsausstellung vom 1890 gegründeten Kunstverein Biel an der Logengasse, zeigte Hubacher 1913 seine Skulpturen «Durstige» und «Venus Aphrodite». 1917 erfolgte im Kunstsalon Kuhn an der Nidaugasse erstmals eine grössere Ausstellung zu Hubachers Werken.

 

Karl Walser

1917 modellierte er die Porträtbüste von Karl Walser, der ihm während der Sitzungen aus seinen früheren Jahren in Berlin erzählte. Hubacher in der NZZ vom 22. Oktober 1943: «Im künstlerischen Leben Berlins von damals spielte Karl, wie eine Zeitlang auch sein Bruder, der Dichter Robert Walser, eine bedeutende Rolle. Walsers Ruf als Maler und Bühnenbildner war in Deutschland unbestritten. In der Heimat wusste man wenig von ihm, denn ausserhalb der Berliner Sezession stellte er selten aus.»  Die Büste befindet sich seit 1997 im Neuen Museum Biel.[18]


Büste von Karl Walser im Neuen Museum Biel.
Büste von Karl Walser im Neuen Museum Biel.

1930 veröffentlichte das Bieler Jahrbuch eine von Hans Berchtold verfasste Biografie über Hubacher. Als 1947 Werner Bourquin das Museum Schwab (heute Neues Museum Biel) wiedereröffnete, legte die Stadt Biel besonders Sorgfalt auf die Gestaltung der Umgebung des Museums. Es gelang der Stadt ein Jahr zuvor für 10,000 Franken Hubachers Bronzeskulptur «Tänzer» an dessen Jubiläumsausstellung in Zürich zu erwerben. Verschiedene frühe Radierungen Hubachers wurden im Museum Schwab gezeigt, wie «Sonne des Lebens» (1910), «Selbstbildnis» (um 1910), «Venezia, Rio di S. Travaso» (1909), «Velasquez» (1905), «Schloss Stein bei Wien» (1907), «Abendandacht» (um 1910).[2] 1949 folgte die Einweihung der Gedenkstätte von Oberst Eduard Will (1854-1927) im Schlosshof von Nidau. Hubacher gestaltete Wills Büste bereits zu seinen Lebzeiten, überarbeitet sie neu und goss sie in Erz.
Am 6. März 1950 hielt Hubacher auf Einladung des Kunstvereins Biel einen Vortrag im Rathaussaal unter dem Titel «Aus meiner Werkstatt». In der Sammlung des Kunstvereins Biel befand sich seine Bronze «Der Durstige».
[15]

 


«Im Freien ist das Verhältnis des Menschen zu allem, was Form ist, lebendiger. Von der Natur
angeregt, wird ihm die Beschäftigung mit dem Schönen wieder zum Bedürfnis. Es ist nicht
von ungefähr, wenn der Städtebauer dem plastischen Schmuck der öffentlichen Anlagen
vermehrte Bedeutung beimisst und der Gartenarchitekt die Mitarbeit des Plastikers begehrt.»

Hermann Hubacher, NZZ, 31. August 1928

 


Der Tänzer

1947, Neues Museum Biel (NMB)

Oberst Eduard Will

1949, Schlosshof Nidau

Kleine Rena

1953, Schulhaus Rittermatte


Sich kämmendes Mädchen, ab 1958 beim Schulhaus Rittermatte.
Sich kämmendes Mädchen, ab 1958 beim Schulhaus Rittermatte.

Schweizer Plastik-Ausstellung

1954 wurde in Biel erstmals auf Initiative von Sekundarlehrer Marcel Joray die «Schweizer Plastik-Ausstellung» durchgeführt. Sie fand im Rittermattschulhaus (damals Mädchensekundarschule) und dem umliegenden Gelände statt und zeigte rund 300 Werke. Hubacher stellte aus und gehörte der Jury an. Die Schule erhielt 1953 ein von Hubacher geschaffenen Mädchenkopf (kleine Rena) mit der Inschrift «DER MÄDCHENSEKUNDARSCHULE BIEL - IHR SCHULVEREIN 1953». 1955 nahm er in Biel den Kunstpreis entgegen.[2] 1958 stellte er auf der zweiten Schweizerischen Plastikausstellungen von Biel seine in Zürich geschaffene Skulptur «Sich kämmendes Mädchen» aus. Sie wurde vor dem Schulhaus Rittermatten, respektive vor dem schulärztlicher Dienst, platziert. Von Hubacher 1955 erstellt, kämmte sich das bronzene Mädchen auch an der Internationalen Plastikausstellung in Paris. Dank einem Geschenk der Bielerin Flora Lüthy-Pfund, Hauptaktionärin der Maschinenfabrik Mikron AG, gehört die Skulptur heute der Stadt Biel.

 


Eine Büste für Bruder Ernst Hubacher
Im Neuen Museum Biel befindet sich, zurzeit im Depot, eine von Hermann Hubacher geschaffene Büste seines Bruders Ernst Hubacher (1888-1963). Dieser durchlief die Schulzeit wie sein Bruder am Progymnasium Biel. In dieselbe Schule ging auch Poet Robert Walser, den Ernst in Biel in seiner Wohnung im ehemaligen Blaukreuzhotel besuchte. In Grenchen wirkte er als protestantischer Pfarrer, Schriftsteller und gründete die «Literarischen Gesellschaft Grenchen». In Bern predigte er von 1922 bis 1952 an der Friedenskirche und unterrichtete von 1931 bis 1943 am Gymnasium als Religionslehrer. Auch gehörte er der «Theologischen Arbeitsgemeinschaft des Kantons Bern» an. Er schätze die Worte Gandhis, den er persönlich kannte.

 

Hermann Hubacher in der Kunstsammlung der Stadt Biel


Titel

Ludwig van Beethoven (1905)
Velasquez (1905)
Schloss Stein bei Wien (1907)
Venezia, Rio di S. Travaso (1909)
Selbstbildnis (1910)
Abendandacht (1910)
Sonne des Lebens (1910)
Der Durstige (1916)
Tänzer (1945)
Mädchenkopf (Rena) (1950)
Sich kämmendes Mädchen (1955)

Bescheibung

Plastik
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Plastik
Kunst im öffentlichen Raum
Plastik
Kunst im öffentlichen Raum

Erworben

1984
1982
1982
1982
1982
1983
1982
1917
1946
   -
1955


 

Werke für Bern
1914 zog die Künstlerfamilie nach Bern. Hier hatte er im Kunstsalon Ferdinand Wyss von 1. bis 30. April 1914 eine Serie Kleinplastik und Radierungen ausgestellt, die einen ersten Überblick über das auf diesen Gebieten besonders erfolgreiche Schaffen Hubachers gaben. Im August 1916 konnte das von Architekten Walter Bösiger neu erbaute Verwaltungsgebäude der Bernischen Kraftwerke bezogen werden. Die Halle im Erdgeschoss ziert einen von Hubacher angefertigten Brunnen mit einer Nymphe und die künstlerisch ausgeführte Karte des Stromnetzes im ersten Stock umrahmt ein reicher Fries desselben Künstlers.
[4] In Bern gab es damals wenige Möglichkeiten, Kunst im grösseren Rahmen auszustellen. Ferdinand Wyss, Inhaber der Buch- und Kunsthandlung, traf mit dem Stadttheater ein Abkommen, wonach ihm das Foyer und die Gänge des Theaters zur Veranstaltung von Wechselausstellungen zur Verfügung standen. Das ermöglichte Hubacher 1916 einige seiner Werke zu präsentieren. Die erste für Hubacher bedeutende Ausstellung nach dem Krieg, hatte Dr. Kieser von der Kunsthalle Bern organisiert. Er vereinigte darin erstmals die Bildhauerei mit der Malerei.[17] Der Bernischen Kunstgesellschaft schenkte Hubacher die Terrakottabüste «Frau H», welches das Kunstmuseum Bern 1922 erhielt. Hermann Hubacher und sein Freund Karl Walser stellten ihre Werke 1922 in der Kunsthalle Bern aus. Die Presse lobte die Werke Hubachers, wünschte sich jedoch «dass dieser bedeutende Künstler auch im Kunstmuseum vertreten wäre.» 1925 beschloss der Bundesrat, die von der Eidgenossenschaft erworbene «Badende» der Stadt Bern zur öffentlichen Ausstellung zu überlassen.


Therapie durch Kunst

Ein Eisenbahnunfall prägte Hubacher jahrelang, als er durch das Zugfenster die Leiche einer Überfahrenen sah, auf die ein völlig erschrockener Mann darauf zuging. Hubacher verarbeitete dieses Erlebnis zu seiner Figur «Erschrockener Mann». Er berichtet in seinen Tagebuchaufzeichnungen im Winter 1927/28: «Seitdem ich daran arbeite, lässt mich dieser schreckliche Mann, der mich so oft in der Nacht quälte und mir im Fieber jedes Mal erschien, endlich in Ruhe. Es ist nun bald 15 Jahre her, dass ich den jungen Heizer in Wirklichkeit gesehen habe, dessen Lokomotive eben eine junge Frau überfahren hatte. Der Zug wurde angehalten, und mit erhobenen Armen und aufgerissenem Mund schwankte der Mann auf die Leiche zu, die halb getrennt unter dem Fenster meines Wagons lag. Ich konnte den Anblick nie vergessen. Von dieser Begegnung muss ich mich befreien.»[17] Die Skulptur befindet sich im Kunstmuseum Bern.
Am 1. August 1928 wurde die bronzene «Sprecherbüste», die an der 17. Nationalen Kunstausstellung im Kunsthaus in Zürich ausgestellt war, im Treppenhaus vom Bundeshaus-Ost, aufgestellt. Oberst Theophil Sprecher von Bernegg (1850-1927) war von 1914 bis 1918 Generalstabschef. 1935 stellte Hubacher in der Berner Kunsthalle 60 Plastiken, 10 plastische Reisestudien und zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle aus. Unter den Portraitplastiken befanden sich die Büsten Sprechers, die seines Vaters und Eduard Will. Zum 70. Geburtstag von Dr. Conrad von Mandach, Konservator vom Kunstmuseum Bern, fertigte Hubacher 1941 als Dankgeschenk der «Freunde des Kunstmuseum» einen Bronzekopf des Jubilars, der gleichzeitig eine Bereicherung des Museums wurde. Ein zweiter Abguss der Büste erhielt Mandachs Familie.
[9]


General Guisan

Am 21. Oktober 1939 reiste Hubacher nach Bern ins Schloss Gümlingen. Er hatte den Auftrag, eine Büste von General Guisan zu machen, der an diesem Tag seinen Geburtstag feierte. Nach einer Besprechung mit dem General fand Hubacher für das Fotoshooting am 24. Oktober im Naturhistorischen Museum ein grosses Sitzungszimmer. Hubacher, in seinen Tagebuchblättern: «Er ist Punkt neun Uhr erschienen, eine eindrucksvolle, straffe Soldatenfigur. Nach einer kurzen Begrüssung legt er Mantel und Mütze ab: ‹Maître, je suis à vos ordres, vous n’avez qu’à commander!› Und rüstig steigt er aufs Podium. Kaum habe ich angefangen, wie mir scheint, schaut der General auf die Uhr: ‹C’est l’heure›, und steht auf. Es ist genau zehn Uhr. Während dieser Sitzung hatten wir kaum ein Wort gewechselt, und wie ich ihm in den Mantel helfe und mich bedanke, bemerkt er gutgelaunt: ‹Voyez-vous, pour savoir commander, il faut aussi savoir obéir›, und verabschiedet sich rasch.» In der Werkstatt des Museums erstellte Hubacher dann die Büste. Heutiger Standort ist das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bern.[13]

 


Wohnsitz Zürich
Nachdem 1916 sein Sohn Hans in Oberhofen zur Welt gekommen war, wechselte Hubacher 1917 seinen Wohnsitz nach Zürich. 1919 fand er ein neues Haus am Faulensee, genannt «Im Eggen», wo er sich ein Atelier gebaut hatte. Am 26. Oktober 1920 zieht er in das von Maler Ernst Würtenberger vor seiner Berufung nach Karlsruhe bewohntes Haus an der Zollikerstrasse in Zürich ein.
[1] Hauptsächlich im Sommer arbeitete er in ländlicher Abgeschiedenheit in seinem Ferienhaus am Faulensee. Dort hatte er 1923 den Dichter Robert Walser zu Gast, ein ehemaliger Progymnasialschüler vom Dufourschulhaus.

 

Künstlertreffpunkt Café Schneebeli

Hubacher: «Während und nach dem Krieg war Zürich die einzige Stadt, wo der Kunsthandel und das Künstlerleben sich Geltung verschaffen konnten. Im ehemaligen Café Schneebeli am Limmatquai trafen sich die Künstler aller Richtungen und Länder. Ich veranstaltete hier Ausstellungen; seinerzeit wurde eine Ausstellung, die grösstenteils von Künstlern des Stammtisches beschickt worden war, als Schneebelitisch-Ausstellung bezeichnet.»[6] Der Künstler betätigte sich auch als Schriftsteller, verfasste u.a. Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung. Ein Buch entstand aus tagebuchartigen Notizen und erschien 1944 mit dem Titel «Aus meiner Werkstatt».[17]
1929/30 entstand bei der Imfeldstrasse ein öffentliches Wasserbecken mit einer Bronzeskulptur, welche Hubacher «Die Quelle» nannte.
1933 stellte er im Zürcher Kunsthaus die zweite Fassung der Porträtbüste seines Vaters aus. 1943 ernannte der Bundesrat Hermann Hubacher zum Präsidenten der Stiftung Pro Arte. Aus den Zinsen des gestifteten Kapitals, das sich auf 1,4 Millionen Franken belief, wurden begabte Schriftsteller und Künstler unterstützt.
[12]


Der Schweizer Werkbund

In Zürich bildete sich eine Bewegung für das neuzeitliche Kunstgewerbe, deren Ursprung aus England kam, wo W. Morris und J. Ruskin die erforderlichen Bedingungen für die Handwerkskunst vorbereiteten. Der daraus entstanden «Schweizer Werkbund» setzte sich aus Fabrikanten, Künstler, Handwerker und Kaufleuten zusammen und zeigte in ihrer Ausstellung von 1918 ein Plastik von Hubacher. Die Skulpturen des Künstlers zeichnen sich dadurch aus, dass er durch die überzeugenden Ausrücke in Gesicht und Gestik Lebendigkeit erzeugt. Sie wurden vom 5. bis 25. Februar 1925 im Kunsthaus Zürich gezeigt.

 

Auf Entdeckungsreise
Zur Inspiration seiner Kunst unternahm Hubacher mehrere Reisen: 1922 war er in Rom, wo ihm bei einer Parade Mussolini begegnete und ein kleines Mädchen die Brieftasche stehlen wollte. 1927 verschlägt es ihn nach London und ins British Museum. Von 1929 bis 1930 unternahm er eine ägyptische Reise.
[17] Nicht das Fremdartige, das folkloristisch Interessante suchte der Künstler, sondern den Menschen. Wieder in Zürich zeigte er 1932 in der Galerie Aktuarius Plastiken, Aquarelle und Zeichnungen von seiner ägyptischen Reise, die geprägt sind durch ihre menschliche Haltung und künstlerische Qualität.[16]

1932 erhielt der Zürcher Psychologe Dr. C. G. Jung den Zürcher Literaturpreis und als Geschenk den von Hubacher geschaffenen bronzene Mädchenkopf.
1934 brachte der Wiener Kunstschriftsteller Emil Schaeffer im Verlag Benno Schwabe eine Monografie mit 48 Tafeln nach Plastiken von Hermann Hubacher heraus. Eine nummerierte, in Leder gebundene und vom Künstler signierte Luxusausgabe erschien in nur 30 Exemplaren.


Erste Ausstellung seiner Gesamtwerke

Vom 12. Januar bis 17. Februar 1935 fand in Zürich zum 50. Geburtstag Hubachers, erstmals eine Ausstellung der Gesamtwerke der Künstler statt. 1944 erhielt dann Hubacher selbst den Kunstpreis von Zürich. Die philosophische Fakultät der Universität Zürich ernannte ihn am 1. August 1945 zum Doktor der Philosophie. 1945 präsentierte das Kunsthaus Zürich erneut eine umfangreiche Ausstellung von Hubacher. Achtzig Steinplastiken, Bronzen, Terrakotten und Gipsmodelle bildeten ein Ensemble. Seine jüngsten Arbeiten waren ein goldschimmernder «Torso mit Draperie» sowie die grosse Gruppe «Daphnis und Chloe», die der Künstler in italienischem Marmor ausgeführt hatte. Dieses fast zwei Tonnen schwere Werk, das Hermann Hubacher in den letzten fünf Jahren schuf, sah die Öffentlichkeit nur dieses einzige Mal im Original, da es seinen unverrückbaren Standort in einem Winterthurer Privatgarten erhielt.
Am 29. Juni 1952 wurde in Zürich die Bronzeplastik «Ganymed», die Hermann Hubacher aufgrund eines Legates von Heinrich Wölfflin schuf, auf der Bürkliterrasse in Zürich eingeweiht. Der Guss des 3,60 m hohen Werkes wurde durch den Bronzegiesser Richard Jäckle ausgeführt. Die Plastik war für den Ausbau der Bürkliterrasse bestimmt.
[10] Am 8. März 1957 verstarb der bekannte Komponist Othmar Schoeck. Die Universität Zürich ernannte ihn 1928 zum Ehrendoktor und 1945 den Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Im Auftrag des Kantons kreierte Hubacher eine Bronzebüste, welche in der Universität Zürich eingeweiht wurde.

 

Kunstwerke in der ETH Zürich
1958 wurde in der ETH Zürich Hubachers Büste von Albert Einstein (1879-1955) eingeweiht und im Treppenhaus zum Hörsaal des neuen Physikalischen Instituts aufgestellt. Einstein war vor dem 1. Weltkrieg als Professor an der ETH tätig. Hubacher kannte den berühmten Physiker persönlich nicht und formte das authentische Porträt nach Berichten und Fotografien. Kurz darauf übergab Regierungsrat Dr. Ernst Vaterlaus der ETH Zürich eine von Hubacher geschaffene Büste von Dr. Max Huber, Rechtsgelehrter und Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.



Brunnenfigur
1924, Gloriastrasse
Bildarchiv ETH Zürich

 

Brunnenfigur «Die Quelle»
1929, Kreuzung Imfeld/Rousseaustrasse
Bildarchiv ETH Zürich

«Die Sitzende»
1934, Zürichhorn
B. ETH Zürich, F: Beringer & Pampaluchi



«Mädchen & Jüngling»
1939, Neue Rentenanstalt
B. ETH Zürich, F: Wolf-Bender’s Erben

«Ganymed»
1952, Bürkliterrasse
Bildarchiv ETH Zürich

Büste «Albert Einstein»
1958,  ETA Hönggerberg
Bildarchiv ETH Zürich


Weitere Werke von Hermann Hubacher rund um die Schweiz (Auswahl)


Wangen an der Aare, Kirchplatz, Soldatendenkmal
1919 entschlossen sich die Angehörigen vom Füs Bat 37 ein Denkmal zu errichten, welches dem Bataillon und seinen im Dienste für das Vaterland verstorbenen Kameraden gewidmet ist. Hermann Hubacher erschuf es nach einem Entwurf des bekannten Langenthaler Architekten Hektor Egger. Gemeindepräsidentin Ursula Andres: «Das Denkmal besticht durch seine Schlichtheit. Auf dem schweren Steinsockel, mit der Widmung auf der einen Seite und den Namen der in der Aktivdienstzeit 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 verstorbenen Wehrmännern des Füs Bat 37 auf der Rückseite, ruht ein Soldat mit der Fahne, der sich halb aufgerichtet auf den Arm stützt. Die Figur trägt den Helm, der ihr Ausdruck und Charakter gibt und den Künstler dazu bewog, seinem Werk den Namen ‹Liegender mit Stahlhelm› zu geben. In den letzten Jahren präsentierte sich das Denkmal in einem schlechten Zustand. Die Einwohnergemeinde entschloss sich, das Soldatendenkmal zu restaurieren. Im Sommer 2002 verliess der Soldat für kurze Zeit seinen angestammten Platz vor der reformierten Kirche und wurde in der Werkstatt der Bildhauerei & Steinwerk Weber AG in Röschenz vollumfänglich renoviert. 2003 ein zweites Mal eingeweiht, ist der Gedenkstein nicht nur für die gefallenen Wehrmänner bestimmt, sondern auch für das in diesem Jahr formell aufgelöste Bat 37 als Einheit.»
[20]

1919


Büren an der Aare, Schlössli, Jakob Stämpfli-Relief
1921 wurde von Hermann Hubacher an das Stämpfli-Denkmal ein Bronze-Relief angebracht. Es zeigt drei allegorische Figuren: Auf der linken Seite ein stolzer Jüngling mit dem scharfen Schwert, der die Unabhängigkeit symbolisiert. In der Mitte ein Gesetzgeber mit einer Gesetzestafel, welche als Grundlage einer unabhängigen Demokratie hat. Rechts eine Frauenfigur als Wohltäterin des Volkes mit dem Füllhorn. Jakob Stämpfli (1820-1879) war der wichtigste Politiker und Staatsmann Berns. 1836 begann er seine Lehre in der Amtsschreiberei Büren. Das Hochschulstudium brachte ihn mit dem Revolutionsflüchtling Wilhelm Snell zusammen. 1844 bestand er die bernische Fürsprecherprüfung und richtete sich ein Anwaltsbüro ein. Als Führer der Radikalen beteiligte er sich 1845 am Freischaarenzug. Danach wurde er Mitbegründer und Redaktor der Berner Zeitung. Unter der Regierung von Bieler Schultheiss Neuhaus wurde er als Redaktor verband und musste seine Tätigkeit als Offizier einstellen. Er rebelliert. Die grossen Neuerungen der Verfassung von 1846, direkte Volkswahl und allgemeines Stimmrecht, war grösstenteils Stämpfli zu verdanken. So wird er als Begründer der bernischen Demokratie angesehen. Als Nachfolger von Ulrich Ochsenbein wählte man ihn 1854 zum Bundesrat. 1863 trat er als Bundesrat zurück.

 

1921


Yverdon, Friedhof, Anna Pestalozzi-Relief
Lehrerin, Buchhalterin, Pianistin und Komponistin Anna Pestalozzi-Schulthess (1738-1815) war 46 Jahre die Lebensgefährtin und Beraterin von Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827). Von ihr sprach der berühmte Pädagoge «Sie trug den Frühling im Herzen, der nie vergeht. Mein Ziel, war ihr Ziel.» Durch die Persönlichkeit seiner Frau, förderte Johann Heinrich Pestalozzi als erster in der Schweiz den Grundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter im Leben und in der Erziehung und wurde zum Vater der Frauenbewegung in der Schweiz. 1926 entschloss sich der «Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein», gemeinsam mit dem «Schweizerischen Lehrerinnenverein», zum Gedenken an Anna Pestalozzi, ihr Grab als Denkmal neu zu errichten. Dazu organisierten die beiden Vereine einen grossen Spendenaufruf. Hermann Hubacher brachte 1927 auf der Grabstätte ein bronzenes Porträtrelief an. Es entstand nach einem kleinen Tonrelief von Bodenmüller und trägt die Inschrift «A la mémoire de Madame Anna Pestalozzi-Schulthess», «Les femmes suisses». Ein Gärtchen vor dem Monument birgt den alten Grabstein. Am 17. 12. 1927 fand die Einweihung statt.[21]
  

1927


Internationale Auszeichnungen und Ausstellungen (Auswahl)
Auszeichnungen: Biennale, grossen Preis «Premio del Duce» (1938), Florenz, Carmine-Preis (1960)
Ausstellungen: Venedig, Biennale (1920), Wiesbaden, Neues Museum (1922), Paris, Galerie Devambez (1923), Rom, Internationale Kunstausstellung (1925), Venedig, Biennale (1926), Düsseldorf (1928), München (1928), Kassel (1929), Paris, Galerie Georges Petit (1931), Brüssel, Königlichen Museen der Schönen Künste (1935), Paris, Weltausstellung (1937), Venedig, Biennale (1938), New York, Weltausstellung (1940), Antwerpen, Internationale Plastikausstellung (1950), Stockholm, Kunstmuseum (1950), Paris, Museum Rodin (1958), London, Tate Gallerie (1959)


Hermann Hubacher starb in Zürich 18.11.1976 und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Enzenbühl. Sein Nachlass befindet sich seit 2019 in der Zentralbibliothek Zürich.

 

Philipp Wilhelm K

   



Quellen / Sources: 1) Hans Berchtold, «Hermann Hubacher» in Bieler Jahrbuch/Annales Biennoises, Biel 1930, S.54ff; - 2) Werner und Marcus Bourquin, Biel Stadtgeschichtliches Lexikon, Büro Cortesi, Biel, 1999; - 3) Hermann Röthlisberger, «Friedhofskunst» in Die Berner Woche in Wort und Bild, Nr. 11, Bern, 1912, S. 85: - 4) «Das Verwaltungsgebäude und andere Bauten von W. Bösiger für die bernischen Kraftwerke» in Das Werk. Nr. 11,Bern, 1916, S. 170ff; - 5) Joh. Widmer, «Hermann Hubachers Plastiken im Musegg-Museum» in Das Werk, Nr. 6, Zürich, 1929, S. 168: - 6) Hermann Hubacher, «Warum in Zürich?» in Zürcher Illustrierte, Nr. 14, Zürich 1933, S. 437; - 7) «Das neue Brahmsdenkmal in Thun», Zürcher Illustrierte, Nr. 40, Zürich, 1933, S. 1276; - 8) «Besucht die Weihnachtsausstellung der Schweizer Künstler» in Revue der Schweizerischen Bundesbahnen, Nr. 12, 1934, S. 24; - 9) «Professor Dr. Conrad v. Mandach 70jährig» in Das Werk, Nr. 3. Zürich 1941, S. 16; - 10) Das Werk, Nr. 8, August 1952, S. 103: - 11) Bieler Tagblatt, Biel, 17. Juli 1908, S. 2; - 12) «Hermann Hubacher, Stiftungspräsident von Pro Arte» in Bieler Tagblatt, Biel, 8. 12. 1943, S. 3: - 13) Hermann Hubacher, «Begegnung mit General Guisan» in Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 10. Juli 1960, S. 21; - 14) Journal du Jura, Biel 16. 2. 1938, S. 8; - 15) «Vortrag von Bildhauer Dr. Hermann Hubacher» in Bieler Tagblatt, Biel, 1. 3. 1950, S. 3; - 16) W. Hr., «Kleinplastiken und Aquarelle von Hermann Hubacher» in Das Werk, Nr. 4, Zürich, 1932, -17) Hermann Hubacher, Aus meiner Werkstatt, Max Niehans Verlag, Zürich, 1944, S. 7ff; - 18) Hermann Hubacher, «Erinnerungen an Karl Walser» in Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 22. 10. 1943, S. 5; 19) «L'exposition des arts industriels au Technicum de Bienne» in Journal du Jura, Biel, 3. April 1904, S. 2; - 20) Ursula Andres, «Einweihung des restaurierten Soldatendenkmals» in Neujahrsblatt 2003, Museumsverein Wangen an der Aare, Wangen an der Aare, 2003, S. 36ff; - 21) ) R. Göttisheim, «Le tombeau d’Anna Pestalozzi-Schulthess» in La mouvement féministe, Genève, 11. 2. 1927, S. 19