Das Dufour-Schulhaus / L' école Dufour 1843-1849

Personal

Am 31. Januar 1844 wurde Albert Friedrich Haller zum 2. Pfarrer in Biel gewählt. Zu dieser Tätigkeit kam die Teilnahme am Schulwesen, dessen sich der neugewählte Pfarrer sofort annahm. In Biel wurde er für die Stadtschulen in Anspruch genommen, als Mitglied der bürgerlichen Schulkommission und ebenso vom Erziehungsdepartement gewählt, als Mitglied des Verwaltungsrates des Progymnasiums oder Collège.

Sekundarlehrer Peter Koch aus Hanau wurde Lehrer der Religion und der deutschen Sprache. Herr Schneider, Primarlehrer, ersetzte Herr Weber als Lehrer für das Turnen und die militärischen Übungen.

 

Frequenz

Die Zahl der Schüler war einer ziemlichen Veränderung unterworfen; während sie am Schluss des Schuljahres 1843 bis 1844 sich auf 52 belief, betrug sie zu Anfang des neuen Schuljahres 61, stieg dann bis auf 76 und sank bis zu Ende des Jahres 1844 wieder auf 53 herab.

  

1844


Personal

Im Dezember 1847 gab Pfarrer Haller seine Entlassung als Direktor und wurde ersetzt durch Vikar Güder. Nachdem der Zeichnungslehrer seine Entlassung eingegeben hatte, wurde diese Stelle nicht neu besetzt.

 

Organisation

Die Unterbrechung des Unterrichts in Folge des Sonderbundkrieges dauerte nicht lange. Die Organisation war kompliziert:  es gab eine deutsche und eine französische Abteilung, mit 48 und 20 Schülern, ferner eine realistische und eine szientifische, mit 47 und 21 Schülern. Von diesen 68 Knaben waren 44, deren Eltern in der Stadt wohnten, 24 wurden teils in der Stadt untergebracht, teils kamen sie täglich von weiter her. 3 Schüler gehörten der katholischen Konfession an. Von den im Jahr 1817 ausgetretenen Schülern hatten fünf sämtliche Klassen durchgemacht, 15 andere bloss einen Teil derselben; einer musste verweist werden; einer trat in das höhere Gymnasium in Bern über, drei liessen sich ins Progymnasium in Neuenstadt aufnehmen, drei kehrten in die Primarschule zurück, einer sollte ins Seminar zu Münchenbuchsee eintreten, 8 erlernen verschiedene Berufsarten, 4 gingen einfach zu ihren Eltern zurück.

  

1847


Komponist Georg Becker
Komponist Georg Becker

Georg Becker (1834-1928), Komponist und Musikwissenschaftler
Schüler am Progymnasium Biel
Georg Becker kam am 24. Juni 1834 in Frankenthal zur Welt.  Sein Vater Johann Philipp Becker kam als politischer Flüchtling in die Schweiz, liess sich in Biel nieder und wurde am 26. Dezember 1846 ins Bieler Bürgerrecht aufgenommen. In Biel richtete er eine Zigarrenfabrik ein und legte damit den Grundstein zur Bieler Zigarrenindustrie. Georg Becker verbrachte seine Jugendzeit im Elternhaus an der Obergasse und studierte am Bieler Gymnasium. Er verdankte seine musikalische Ausbildung dem Bieler Musikdirektor Joseph Randoald Kuhn, dem es gelungen war, schon in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Biel einen Orchesterverein zu gründen. Nach seiner musikalischen Ausbildung ging er nach Wien, um dort zu studieren.  Durch Aufenthalte in Nizza (1852) und Paris (1854), wo er ein  Schüler des Pianisten Prudent wurde, kam er mit den grossen Persönlichkeiten seiner Zeit in Kontakt. Er lernte auch die Grossherzogin Helene von Russland und ihren Pianisten Joseph Rubinstein kennen, der noch nicht berühmt war.

Georg Becker liess sich 1864 in Genf nieder, wo er 1866 Maria Judith Lang heiratete. 1869 veröffentlichte er in den Monatsheften für Musikgeschichte seinen ersten musikalischen Forschungsartikel über «Guillaume Franc als Komponist der französischen Psalmenmelodien». Seitdem widmete er sich der musikhistorischen Forschung und veröffentlichte zahlreiche hoch angesehene Schriften.  Im Winter 1873/74 wurde Becker von Henry Fazy beauftragt, an der Universität Genf einen Privatdozentenkurs über musikalische Rhetorik zu halten. Darunter verstand er die Gesetze der rhythmischen und harmonischen Struktur, die Rolle und die Beziehung der Motive und Themen, die ein Werk bilden. Dieser Kurs war sehr erfolgreich. 1874 erschien als Abschluss der eingehenden musikalischen Studien Beckers sein bekanntestes Werk «Die Schweizermusik von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert».[3]

Nachdem seine Frau Maria Judith 1880 gestorben war, heiratete er Anna Maria Barbara Pfister, von Baldingen (Baden). Sie verstarb 1914.[9] Als 1925 in Genf die «Neue Schweizerische Musikgesellschaft» gegründete wurde, wurde der 91-jährige Musikhistoriker zum Ehrenpräsidenten gewählt.[12] Georg Becker starb am 19. 7. 1928 mit 94 Jahren in Genf.


Georges Becker (1834-1928) doyen des Musicologues Suisses.

Élève au collège de Bienne

Né à Frankenthal dans le Palatinat le 24 juin 1834. Alors qu'il n'avait pas 10 ans, il vint en Suisse où son père s'était réfugié. Il habita à Bienne, à la rue Haute, où son père Johann Philipp Becker avait fondé la première fabrique de cigares. Georges Becker commença ses études au collège de Bienne. En 1852, il part pour Nice comme camarade d'études du jeune Virouboff. C'était l'époque de la guerre de Crimée, et de nombreux Russes se rencontraient à Nice. Becker y vit Mme. Zoukanazarett, femme du ministre de la guerre; il lui envoya une de ses compositions musicales, et se lia avec cette femme âgée et charmante, qui avait connu un autre musicien genevois, Bovy-Lysberg. Il fit aussi connaissance de la grande-duchesse Hélène de Russie et de son pianiste Rubinstein, qui n'était pas encore célèbre.
En 1854, il Part pour Paris, avec une recommandation pour le journaliste Nefzger, futur fondateur du «Temps» qui l'introduisit dans une société d'artistes et d'hommes de lettres: les frères Lindau, Guimet, qui donna son nom au musée égyptologique, et bien d'autres. Il fut aussi en relations amicales avec la femme du ministre d'Angleterre à Paris, Mme. Milner-Gibson, qui le présenta à Thiers et à lord Croydon. Rentré à Genève en 1864, Becker se marie et achète la propriété de Lancy, où il passera dorénavant l'été. En 1869, il fait paraître son premier article de recherches musicales sur «Guillaume Franc als Komponist der französischen Psalmenmelodien» dans les «Monatshefte für Musikgeschichte».
En hiver 1873-1874, Becker est chargé par M. Henry Fazy, de donner à l'Université de Genève un cours de privat-docent sur la rhétorique musicale; il entendait par là, les lois de la structure rythmique et harmonique, le rôle et la relation des motifs et des thèmes qui forment une œuvre. Ce cours eut énormément de succès. En 1874 parut chez Richard à Genève, son ouvrage le plus important, «La musique en Suisse depuis les temps les plus reculés jusqu'à la fin du XVIIIe siècle». II est le premier et le seul ouvrage d'ensemble sur l'histoire de la musique en Suisse. Entre temps, M. Georges Becker faisait collection d'ouvrages ayant rapport à la musique en Suisse; et comme il avait le privilège de pouvoir acheter les livres qu'il voyait passer dans les ventes, il réunit enfin une magnifique bibliothèque. Malheureusement, cette bibliothèque n'a pas été achetée par la Ville de Genève à laquelle Becker l'avait offerte, et la plus grande partie a passé à la Bibliothèque de Lyon sous le nom de Fonds Becker, tandis qu'un certain nombre d'ouvrages avaient été vendus à Paris par Weckerlin. Après le décès de sa femme Maria Judith en 1880, il épousa Anna Maria Barbara Pfister, de Baldingen (Baden), en 1914. Lorsque la «Nouvelle Société Suisse de Musique» fut fondée à Genève en 1925, Georges Becker fut élu président d'honneur à l'âge de 91 ans. Georg Becker est décédé le 19.7.1928 à Genève à l'âge de 94 ans.
[13] 

 


Peter Koch (1813-1865)
Lehrer und Direktor vom Progymnasium Biel von 1844 bis 1863
Fächer: Religion, deutsche Sprache
Peter Koch wurde 1813 in Hanau geboren. Nachdem er zuerst als Sekundarlehrer von Wynigen amtete, wurde er 1844 zum Lehrer der Religion und der deutschen Sprache gewählt. Er löste dabei Direktor Abraham Adolf Gerster ab, der zum Pfarrer von Ferenbalm ernannt wurde. Am Progymnasium arbeitete Koch über 19 Jahre als Lehrer und in seinen letzten Jahren als Direktor. Die Schülerzahl nahm unter seiner Leitung ständig zu und wies 1856 die Zahl 106 auf.
Direktor Peter Koch 1856: «Das Progymnasium besteht aus 5 Klassen und wird von einem aus 7 Mitgliedern bestehenden Verwaltungsrat, der in Biel selbst seinen Sitz hat, überwacht. Es hat neben der literarischen noch eine realistische Abteilung, in welchem von 6 in ihrer Mehrzahl wissenschaftlich gebildeten Lehrern Unterricht in der Religion, der deutschen, französischen, englischen, lateinischen und griechischen Sprache, sowie in der Mathematik, der Buchhaltung, Geschichte, Geografie, Naturwissenschaft, dem Schreiben, Zeichnen, Gesang, der Gymnastik und dem Schwimmen erteilt wird. Überdies bilden die Schüler ein Kadettenkorps mit Blechmusik, Infanterie und Artillerie, das von einem besonderen militärischen Instrukteur einexerziert wird.»
[18]
Peter Koch übernahm am 1. 2. 1856 auch die dortige Pensionsanstalt für Knaben von 10. bis 16. Altersjahr. Dazu äusserte sich Koch: «In dem Pensionat, das sich in dem Gebäude des Progymnasiums befindet, erhalten die Schüler eine gesunde und reichliche Kost und sind ausser dem Direktor von einem besonders dazu angestellten Lehrer überwacht, der in den Freistunden ihre häuslichen Arbeiten leitet und sie bei ihren Spielen in den geräumigen Gärten der Anstalt beaufsichtigt. Jeden Sonntag besuchen die Pensionäre mit sämtlichen Schülern des Gymnasiums in Begleitung des Direktors und militärischen Instrukteur je nach ihrer Muttersprache den deutschen oder französischen Gottesdienst, wozu sie durch den Gesang des jeweiligen Festliedes in einer besonderen Stunde am Sonntagmorgen unmittelbar vor dem Gottesdienst vorbereitet werden. Der Pensionspreis beträgt 500 französische oder Schweizerfranken, den Unterricht im Gymnasium inbegriffen.»[18] Kurze Zeit später wurde der Zutritt für die Pension für Knaben von 7 bis 18 Jahren erweitert und der Pensionspreis auf 520 Franken erhöht.
Koch verliess Biel am 1. 5. 1863, um sich nach Frankfurt am Main zu begeben. Die Schüler vom Kadettenkorps übergaben ihm als Abschiedsgeschenk einen silbernen Ehrenbecher.
[20] In Frankfurt am Main ertrank Peter Koch 1865 beim Baden im Main.[19]
Historiker Bourquin erwähnt im Bieler Tagblatt vom 2. Juni 1958, dass «in der 1899 erstellten Bruchsteinmauer des Fundaments des Technikumgebäudes 1958 ein Grabstein aus Granit zum Vorschein kam, dessen Beschriftung nicht vollständig erhalten ist. Lesbar sind folgende Zeilen: «Gestorben 13. März 18 …, Ehefrau des Peter K..., und gegenwärtig Direktor am Gymnasium zu Biel 2. Peter lll. 13.» Es handelt sich bei diesem Grabstein um denjenigen der 1811 geborenen Johanna Margaretha Philippine Fries, die 1844 mit ihrem aus Hanau stammenden Gatten Peter Koch nach dessen Wahl nach Biel zog. In Biel taufte das Ehepaar 1849 eine Tochter Johanna Aurelia und 1851 einen Sohn Konradin Arthur. Der Grabstein wurde anlässlich der Räumung des Totenhofes 1899 zerschlagen und seine Überreste fanden Verwendung zur Bestellung der Fundamentmauern des Technikums.»

 

Philipp Wilhelm K

   

1844-

1863



Quellen/Sources: 3) Bieler Tagblatt, Biel, 20. 7. 1928, S. 3; - 9) Werner und Marcus Bourquin, Biel Stadtgeschichtliches Lexikon, Büro Cortesi, Biel, 1999; 12) Neuen Zürcher Zeitung, 18. 11. 1925, S. 5; - 13) P. Long des Clavières, Georges Becker - doyen des Musicologues Suisses» in Schweizerisches Jahrbuch für Musikwissenschaft, Nr. 4, Aarau 1929, S. 131ff; 18) «Peter Koch», Der Bund, Bern, 28. 2. 1856, S. 232; - 19) «Peter Koch» in St. Galler Zeitung, St. Gallen, 5. 6. 1865, S. 2; - 20) Eidgenössische Zeitung, Bern, 30. 4. 1863, S. 2