Das Dufour-Schulhaus / L' école Dufour 1906-1908

Die letzten Jahre des Gymnasiums am Standort Dufourschulhaus brachten der Anstalt starken Lehrerwechsel. Allein drei Lehrer wechselten innerhalb kürzester Zeit von Biel nach Basel. Das Problem des Platzmangels konnte trotz des Projekts eines Neubaus erst 1910 gelöst werden.

Personal
Am Februar 1906 wählte die Schulkommission Dr. Courvoisier von Sonvillier als Lehrer der französischen und deutschen Sprache für die untere Abteilung und Emil Teucher von Zürich zum Mathematiklehrer für die obere Abteilung. Courvoisier, seit 1902 in der Schulkommission, musste aus Krankheitsgründen bereits 1908 seine Stelle aufgeben und verstarb am 25. März 1912 im Alter von 54 Jahren. Mathematiklehrer Dr. Otto Juzi verliess im Frühling 1906 nach 3 Jahren die Schule, um einer Wahl an die Kantonsschule Zürich Folge zu leisten. An seine Stelle trat Ingenieur und Mathematiklehrer Emil Teucher.

1906


Volksabstimmung für ein neuer Gymnasiumsbau
Am 26. November 1906 beschloss der Stadtrat von Biel einstimmig den Neubau eines Gebäudes für das Gymnasium in den Spitalreben und lud den Gemeinderat ein, über die Baupläne einen Wettbewerb zu eröffnen. Die Botschaft des Stadtrats von Biel an die stimmberechtigten Bürger, betreffend die Erbauung eines Schulhauses für das Gymnasium (Obergymnasium und Progymnasium) und den Umbau des Primarschulhauses an der Dufourstrasse, lautete: «Derzeit sind 10 Primarklassen in provisorischen Schullokalen untergebracht, nämlich 4 im Rathaus, 2 im alten Technikum, 3 im Beutlerhaus und 1 in der Uhrmacherschule. Im Frühjahr wird sich die Zahl vermehren, da die dritte Parallelisation im Progymnasium weiter geführt wird und die Mädchenschule wie auch die Primarschule ebenfalls je eine neue Klasse verlangen. Die Erbauung eines neuen Schulhauses kann nicht mehr umgangen werden. Das Gymnasium kann nicht länger in der Dufourstrasse verbleiben. Die zerstreute Anordnung der Lokalitäten ist unhaltbar. Das Gymnasium ist in drei Schulhäuser untergebracht; in dem bürgerlichen Schulhaus befindet sich die oberen Klassen, die übrigen im Mittelbau, der das Dufourschulhaus mit dem alten Progymnasium verbindet und eine Anzahl Klassen haben die Knabenprimarschule aus ihrem Schulhaus verdrängt.
Ein Chemie-Zimmer ist nicht vorhanden, ebenso kein Singlokal, keine Zeichnungssäle, keine Lokalitäten für die Unterbringung von Sammlungen und die für das Gymnasium notwendige Turnhalle. Der Turnunterricht musste auf Kosten der Primarschulen auf die bestehenden zwei Turnhallen verteilt werden. Die Behörden sind zum Schluss gekommen, es sei für das Gymnasium ein neues Schulhaus zu erstellen. Das Gymnasium repräsentiert, trotz seines Namen, für die Stadt Biel die Knabensekundarschule, auf welches das 3 ½ klassige Gymnasium aufgesetzt wurde. Die Schülerzahl beträgt 582. Untersuchen ergaben, dass ein Schulhaus notwendig sei, mit 36 Schulzimmern, einer Hauswartwohnung, Räumlichkeiten für Lehrerzimmer und einer Turnhalle. Als Bauplatz ist ein Teil der Gemeinde angehörenden Spitalreben in Aussicht gekommen, die schon beim Anlass des Technikum-Neubaus in den Vordergrund traten.
Mit dem Neubau für das Gymnasium sind die Bedürfnisse der Primarschule gelöst. Das Dufourprimarschulhaus bedarf einer gründlichen Reparatur, respektive eines Umbaus, der Licht und Luft in die dunklen Korridore einlässt. Es soll eine Zentralheizung eingerichtet werden. Wenn das Gymnasium da ist, das Dufourschulhaus umgebaut, werden wir Lokalitäten zur Verfügung haben, die es gestatten, die in der ganzen Stadt herum zerstreuten Klassen unter ein Dach zu sammeln und Klassen, die heute über 50 Schüler zählen, zu trennen.»[14]
An der Volksabstimmung vom 16. Dezember 1906 wurde dieser Beschluss mit 1398 gegen 166 Stimmen angenommen und der Gemeinderat bewilligte den Kredit für den Bau des Gymnasiums. «Die Einwohnergemeine der Stadt Biel, nach Einsichtnahme der Botschaft des Stadtrates vom 28. November 1906, beschliesst die Aufnahme eines Anleihens zur Erbauung eines Schulhauses für das Gymnasium (Progymnasium und Obergymnasium) in den Spitalreben und für den Umbau des Primarschulhauses an der Dufourstrasse. Die Kosten für den Neubau sind auf Fr. 760‘000.- devisiert, Fr. 160‘000.- mehr als ursprünglich vorgesehen waren, wobei die Möblierung, Bauplatz und Turnhalle inbegriffen sind, desgleichen die Zugänge, sowie die Zuleitungen von Gas, Wasser und Elektrizität. Der Gemeinderat entschliesst sich zu einem Nachkredit von Fr. 170,000.-.»

 

Ein spannender Jahresbericht
Im Jahresbericht veröffentliche Dr. Albert Maag, Lehrer am Obergymnasium, einen Artikel unter dem Titel «Garibaldi und das neapolitanische Fremdenbataillon von Mechel auf Sizilien 1960».

Zukünftige Mediziner
Die bundesrätliche Verordnung vom 6. Juli 1906 betreffend den Maturitätsausweis für Kandidaten der medizinischen Berufsarten veranlasste die Schule, den Unterrichtsplan einer Revision zu unterwerfen.  

 

Abiturienten der Oberprima 1906


Literarabteilung
Ernst Kohler, Verbandssekretär, Zürich
Maurice Vaucher, Fabrikant, Biel

 

 

 

 

 

Realabteilung
Max Baumann, Sekundarlehrer, Biel
Emil Leuenberger, Bankdirektor, San Franzisco
Ludwig Libson
Paul Lienhard, Sekundarlehrer, Grosshöchstetten
Albert Nigst, Architekt, Elsass
Arthur Reimann

 


 Der Kadettenkorps im Schuljahr 1906/07
Das Reglement vom 20. April 1905 schrieb für den Eintritt in das Kadettenkorps, das zurückgelegte 11. Altersjahr vor. Ein Beschluss der zuständigen Behörden ergänzte diese Bestimmung, dass nur Schüler, welche die 5. Klasse des Progymnasiums oder die analoge Stufe der Primarschule mit Erfolg bestanden, an den militärischen Übungen teilnehmen durften. Für alle Schüler der vier obersten Klassen des Progymnasiums war dieser Unterricht obligatorisch. 1906 traten 154 Rekruten ein, davon 29 aus der Primarschule und 125 vom Progymnasium. Die Infanterie vom Korps bestand aus 355 Kadetten, davon 333 Gewehrtragende. Die Artillerie wies 19 Kadetten auf, dazu kamen 41 Musiker und 21 Trommler. Der Korps verzeichnete somit 436 Kadetten, davon 70 Primarschüler. Die Infanterie hatte an Instrukteuren: 3 Kompanie-Kommandanten, 10 Zugführer, 1 Fähnrich, 3 Feldweibel, 4 Fouriere, 27 Wachtmeister und 77 Korporale. Bei den Beförderungen dienten die Durchschnittsnoten des letzten Quartalszeugnisses als Grundlage. Trainiert wurde im Wald und auf dem Exerzierplatz Pasquart, der eine Hindernisbahn hatte. Die Schiessübungen bildeten mit 6154 verschossenen Patronen den schwierigsten Teil des Kadettenunterrichts.
Auf die verschiedenen Unterrichtsfächer verwendete Stunden:

1907


Infanterie
Gewehrkenntnis und Gewehrreinigen
Turnen und Hindernisbahn
Soldatenschule und Zielübungen
Zug- und Kompanieschule
Meldeübungen
Marsch- und Felddienst
Cadresübungen
Schiessübungen

Total Stunden


4
15
37
12
2
30
5
35

110


Artillerie
Soldatenschule
Geschützschule
Materialkenntnis und Parkdienst
Richtübungen
Marsch- und Felddienst

Total Stunden

 


8
30
15
20
25

98


Personal
Zeichnungslehrer William Schneebeli verliess nach 9 Jahren das Gymnasium, da er in der gleichen Eigenschaft an die Realschule St. Gallen gewählt wurde. Seine Stelle übernahm Jan Vital von Sent im Kt. Graubünden. Auf Frühling 1907 siedelte Dr. Otto Blaser an das Gymnasium in Bern über. Als neuer Gesangslehrer begann Robert Gräub, Lehrer an der Primarschule Biel.

 

Abiturienten der Oberprima 1907


Literarabteilung
Christian Anderfuhren, Sekundarlehrer, Biel
Ernst Hubacher, Professor, Bern
William Lanz, Dr. med., Arzt
Hermann Schneider, Dr. phil., Versicherungsagent, Genf

 

 

 

Realabteilung
Paul Biedermann, Progymnasiast Lehrer, Thun
Walter Blaser, Java
Georges Grosjean, Progymnasiast Lehrer, Biel
Alfred Leuenberger, Architekt, Biel
Max Methfessel
Otto Müller, Kreisförster, Interlaken
Hermann Rufer, Fürsprecher, Biel
Walter Ryser, Chemiker, Japan
Albert Steiner, Dr. jur., Berlin

 


Personal
Dr. August Steiger, 5 Jahren Lehrer am Obergymnasium, ging an die obere Realschule von Basel. An seine Stelle trat Wilhelm Altwegg, der zuvor an der Hochschule in Basel seine Studien abgeschlossen hatte. Der ehemalige Schüler Arthur Grosjean übernahm als Nachfolger des erkrankten Oswald Courvoisier den Deutsch- und Französischunterricht. Der seit 1902 in der Schulkommission sitzende Gemeinderat und Uhrenfabrikant Arthur Huguenin musste krankheitshalber durch Uhrenfabrikant Werner Brandt ersetzt werden.

 

1908


Erstmals eine gemischte Klasse
Die Aufnahmeexamen vom Frühling 1908 brachte der 5. Klasse der französischen Abteilung 46 neue Schüler. Aus Platzgründen empfahl der Gemeinderat, die überschüssigen französischen Schüler mit den Schülerinnen der Mädchensekundarschule in eine gemischte Klasse zu vereinen. Am Ende des Schuljahres kehrten die Knaben wieder zurück.

Cholera
Aufgrund einer Epidemie musste das Schulhaus und die Turnhalle Kranke aufnehmen. In Russland war die Cholera ausgebrochen, welche sich durch Reisende auf andere Länder übertragen hatte. Am 6. September 1908 wurden dem Stationsarzt von Biel Reisende aus einem von Cholera verseuchtem Gebiet gemeldet. Sie waren bereits im Zug erkrankt und wurden von den noch Gesunden getrennt in zwei Güterwagen untergebracht. Die Hilfskolonne wurde angewiesen, die Kranken in das Dufourschulhaus zu transportieren.

Renovation

Am 20. März 1907 wurden in der Stadtratssitzung die Pläne und Kostenvoranschlag für den Umbau des Knabenprimarschulhauses an der Dufourstrasse genehmigt. 1908 fand die Renovation seinen Abschluss. Im Dufour-West wurden Fassaden und Treppenhaus erneuert. Der Umbau im Dufour-Ost ermöglichte dem Progymnasium 8 Klassenzimmer, 1 Zeichnungssaal und die Installierung der Zentralheizung. Ein Schreiner- und Malerstreik verzögerte die Arbeiten. In der Umbauphase waren 9 Klassen im Plänkeschulhaus untergebracht und danach im Technikum. Am 9. September konnten die Klassen wieder in ihre Räume zurückkehren.

Mehr Ferien
Die Schulkommission beschloss die Verlängerung der Ferien von  10 ½ auf 12 Wochen.

Unter neuer Aufsicht
Der seit 1906 erfolgte Kampf um das Mittelschulinspektorat gelangte zum Abschluss. Der Grosse Rat hatte durch Dekret vom 30. 11. 1908 das Inspektionswesen für Primar- und Sekundarschulen neu geordnet. Die Oberklassen der Gymnasien fallen nicht mehr unter die Aufsicht des Inspektors. Es bildeten sich zwei Kreise: Der 1. Kreis umfasste sämtliche deutsche Schulen mit Ausnahme des Laufentals, der 2. Kreis alle französischen Schulen mit dem Laufental. Dem Progymnasium wurde als sprachlich gemischte Schule keine bestimmte Stelle zugewiesen, doch gehörten nun die deutschen Klassen zum 1. und die französischen Klassen zum 2. Kreis. Die neugewählten Inspektoren waren Dr. Schrag in Bern und Herr Junker in Delsberg.

 

Abiturienten der Oberprima 1908


Literarabteilung
Robert Anderfuhren
Hrch. Baumgartner, Dr. phil., Gymnasiast Lehrer, Biel
Adolf Lempen, Dr. med. vet., Tierarzt, Biel
Gottfried Ludwig, Pfarrer, Diessbach bei Büren

 

 

 

Realabteilung
Werner Allemand, dipl. Ingenieur, Java
Edmund Ketterer, Sekundarlehrer, Pruntrut
Werner Pärli, dipl. Ingenieur, Biel
Otto Reinle, Versicherungsdirektor, Wien
Werner Steiner, Dr. jur., Legationssekretär, Warschau
Otto Widmer

 


Historiker Ernst Herdi. Reproduktion aus Thurgauer Jahrbuch, 1976.
Historiker Ernst Herdi. Reproduktion aus Thurgauer Jahrbuch, 1976.

Ernst Herdi (1890-1974), Dr. phil, Direktor der Kantonsschule Frauenfeld, Historiker
Schüler am Obergymnasium von 1906 bis 1910

Mitglied der «Gymnasia Biennensis» von 1907 bis 1909

Ernst Herdi kam am 28. Dezember 1890 in Walperswil zur Welt. Sein gleichnamiger Vater (gest. 1936) war Pfarrer von Walperswil und Ligerz. Auch arbeitete er als Sekretär-Kassierer und Seelsorger während mehr als zwei Jahrzehnten im «Gottesgnad», einem  Asyl für Unheilbare in Mett.
Ernst Herdi durchlief zuerst die Volksschule von Rapperswil und danach die Sekundarschule von Aarberg. 1906 trat er ins Obergymnasium Biel ein, wo er 1909 sein Maturitätsexamen entgegennahm. Sein Vater war inzwischen nach Ligerz umgezogen. Dann studierte Herdi in Bern alte Philologie. 1916 zeichnete man ihn mit der Hallermedaille aus. Er erwarb sich den Fähigkeitsausweis für das höhere Lehramt in Griechisch, Latein und Deutsch und doktorierte 1916 mit der Arbeit «Die Herstellung und Verwertung von Käse im griechisch-römischen Altertum».[24]
Nach Stellvertretungen in bernischen Schulstuben und nach dem Militärdienst als Oberleutnant der Infanterie wurde er im Schuljahr 1916/17 als Lehrer für Griechisch, Latein und Alte Geschichte an die Kantonsschule Frauenfeld berufen. Sein Amt trat er im Frühling 1918 an.[24] Da man einen neuen Lehrer für Hebräisch suchte, übernahm Herdi auch dieses Fach, in dem er sich zuerst ausbilden musste, sodass er, wie er Spasseshalber sagte, seinen ersten Schülern gerade eine Lektion voraus war. 1944 wählte ihn die thurgauische Regierung zum Direktor. Während 44 Jahren hatte er ein volles Pensum an der Schule. Nach seinem Rücktritt half er noch etliche Jahre aus, so amtete er mehr als 50 Jahre an der Kantonsschule.[25]
Herdi wurde zu einem geschätzten Historiker. Der Historische Verein, dem er seit 1918 als Mitglied angehörte, wählte ihn 1923 in den Vorstand, wo er bis 1949 blieb. Nachdem 1922 sein Fremdwörterbuch «Das tägliche Fremdwort in deutscher Erklärung» erschien, arbeitete er sich in die Studien der thurgauischen Geschichte ein. In der Folge erteilte ihm der «Thurgauische Heimatverband» den Auftrag, die Geschichte des Thurgaus zu schreiben. Er lieferte dieses Buch in kürzester Zeit, so dass es 1943 mit dem Titel «Geschichte des Thurgaus» veröffentlicht werden konnte.[27] Gerne verfasste er auch Aufsätze für die Thurgauer Zeitung. Für das Thurgauische Urkundenbuch las er von 1925 bis 1967 Korrekturen und erstellte die Siegelverzeichnisse.[26] Ernst Herdi war ab 1919 mit der Musikpädagogin Cécile Krebser verheiratet. Sohn Fritz (1920-2014) war ein bekannter Musiker und Radiomoderator.  Die letzten Jahre verbrachte er mit seiner Frau im Haus seines Sohnes in Bern. Er starb am 5. Dezember 1974 in Frauenfeld mit 84 Jahren.
Literatur: Das tägliche Fremdwort in deutscher Erklärung (1922); Quellen zur Urgeschichte des Thurgaus (1925); Biographischen Lexikon der Schweiz (1926-34);  Burgen und Schlössern der Schweiz» (1931-32);  Die Dienstmannen von Heldswil-Heidelberg und die Marschalken von Blidegg (1936); *War Vogt Gessler ein Thurgauer? (1938); Die Truchsessen von Bichelsee und die Dienstmannen von Landsberg (1938); *Der Thurgau um 1291 (1942); Geschichte des Thurgaus (1943); Die Schenken und die Dienstmannen von Salenstein (1943); *Gottlieben - Ein Brennpunkt geschichtlicher Ereignisse (1949); *Das Gefecht bei Frauenfeld und die Schweizersoldaten (1950); *Thurgauer Scholaren in Basel (1952); *Köpfe und Käuze des Reformationsjahrhunderts (1958); Thurgauer Polizei einst und heute (1957); Hie Thurgau - hie Eidgenossen (1960); Charakterköpfe um 1460 (1960); Ein ungewöhnlicher Ofensetzer (1965); *Frauenfelder Chlausmarkt (1968); *Der Magier aus Arbon (1968)
*Thurgauer Jahrbuch

 

1906-

1910


Emil Teucher (1877-1948), Mathematiker
Lehrer am Obergymnasium von 1906 bis 1943
Fächer: Mathematik und Darstellende Geometrie
Der aus Frauenfeld (Thurgau) stammende Emil Teucher kam am 24. Juni 1877 zur Welt. 1896 begann er sein Studium an der Mechanisch-Technischen Schule, am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich. Bei der Einschreibung hatte er ein in Luzern erworbenes Maturitätszeugnis mit dem Prädikat «sehr gut» vorgelegt. 1900 schloss er mit dem Diplom als Maschineningenieur ab. 1902 bis 1903 absolvierte Emil Teucher zusätzlich die mathematisch-physikalische Sektion der Abteilung für Bildung von Fachlehrern in mathematischer und naturwissenschaftlicher Richtung. Dazu nahm er das Studium im zweiten Halbjahr des dritten Jahreskurses auf und konnte 1903 ein zweites Diplom des Polytechnikums, diesmal als Fachlehrer in mathematisch-physikalischer Richtung, entgegennehmen. 1903/04 übernahm Teucher eine Assistentenstelle bei Ferdinand Rudio, Professor für Mathematik. Als 1904 die Assistentenstelle in darstellender Geometrie und Geometrie frei wurde, wechselte Emil Teucher für zwei Jahre zum bedeutenden Geometer Professor Wilhelm Fiedler.[12]

  

1906-

1943


«Emil Teucher war ein Künstler in seinem Beruf. Die Leidenschaft für mathematisches Denken,
für geometrisches Erfassen und Nachgestalten der Wirklichkeit erfüllte ihn ganz.»

Karl Wyss [16]

1906 begann Teucher in der oberen Abteilung des Bieler Gymnasiums als Mathematiklehrer. Für den Jahresbericht 1907/08 brachte er die Beilage «Lehrgang der darstellenden Geometrie» heraus und machte sich damit einen Namen.[13] An der Schlussfeier des Gymnasiums referierte Teucher mit spannenden Berichten, so 1920 über das Leben und Werke des bernischen Geometers Jakob Steiner von Utzenstorf (1796-1883), das 1931 im Berner Schulblatt nachzulesen war. Nachdem er erfolgreiche zukünftige Polytechniker unterrichtet hatte, trat er 1943 von seinen Lehrtätigkeiten zurück.
Von Teucher erschienen in der «Schulpraxis» und anderen Fachzeitschriften regelmässig Aufsätze und Abhandlungen. Diese Arbeiten behandelten interessante Probleme der Schulgeometrie in geschickter und selbständiger Weise.[13]
Mehrere Vereine zählten ihn zum Mitglied. Im «kantonalen Mittellehrerverein» hielt er 1907 einen Vortrag über den grossen Mathematiker Leonard Euler von Basel, der vor 200 Jahren geboren wurde. Für den «technischen Verein Biel» gab er 1909 einen Vortrag über die Lösbarkeit geometrischer Konstruktionsaufgaben und das Problem von der Verdoppelung des Würfels. Besonders schätzten die Bieler seine Abendkurse. 1929 gab er im Unionsgasseschulhaus einen Kurs zum Thema «Analytische Geometrie der Ebene». Im selben Jahr hielt er im Mädchensekundarschulhaus einen Kurs über «Nomografie». Er starb am 28. Oktober 1948 im Alter von 72 Jahren.
    


Otto Gloors Persephonia. Reproduktion aus Die Berner Woche in Wort und Bild Nr. 50, Bern, 1927.
Otto Gloors Persephonia. Reproduktion aus Die Berner Woche in Wort und Bild Nr. 50, Bern, 1927.

Otto Gloor (1890-1959), Kunstmaler
Schüler am Obergymnasium Biel von 1907 bis 1911
Otto Gloor wuchs in Biel auf, wo er die städtischen Schulen und das Obergymnasium besuchte. 1910 bestand er die Maturitätsprüfungen. In dieser Zeit war er Mitglied des FC Biel und von 1909 bis 1911 Spieler der ersten Mannschaft. Gloor setzte seine Kunststudien in München, Berlin, Paris und England fort. 1915 erwarb er sich an der Kunstgewerbeschule Bern das Examen als Fachzeichenlehrer. In Bern unterrichtete er an den Schulen der Stadt und an der Universität Bern. Sein Drang nach Kunst und Malerei führte ihn in die weite Welt hinaus. Zuerst besuchte er das Heilige Land mit Jerusalem und Bethlehem. Seine Bilder, die er dort malte, fanden hohe Anerkennung.[22] Anschliessend zog er nach Griechenland, wo er mit Rucksack und Malkasten Inseln wie Korfu und Santorin erkundete und dabei die Sommerhitze des Mittelmeers mit 40 Grad im Schatten und gar Malaria- und Dysenteriegefahr mit in Kauf nahm. In Korfu begegnete er der leibhaftig gewordenen Gestalt der «Persephone». Eine Wasserträgerin, die den steilen Weg vom Ziehbrunnen her, dem einzigen Wasserspender der Gegend, geschritten kam, die hohen Krüge auf dem Haupt, in der edlen Haltung und in den anmutigen Bewegungen, wie sie dort zu Land den ärmsten Bauernmädchen angeboren sind. Es war nicht leicht, Vater und Mutter zur Einwilligung zu bringen, dass Persephone einem fremden Maler Modell stehen sollte. Den Lohn, den Persephone fürs Modeln erhielt, reichte, um damit eine dringend benötigte Ziege zu kaufen. Von Griechenland brachte Gloor eine grössere Anzahl von Ölbildern und Aquarellen mit, die er 1928 an der Weihnachtsausstellung in Biel zeigte.[23] Um sich weiterzubilden, reiste er kurz darauf nach Amerika. Die Ausstellungen, die er dort organisierte, wurden hochgeschätzt. Nach seiner Rückkehr von Übersee, veranstaltete er in Bern und an anderen Orten Ausstellungen, die überall hohe Anerkennung fanden. In späterer Zeit besuchte er fast jedes europäische Land und malte Bilder, die er stets an Liebhaber veräusserte. Seit mehreren Jahren hatte er auch verschiedene Persönlichkeiten porträtiert. Von Biel und vom Seeland hatte er zahlreiche Werke erstellt. Zuletzt war er in Murten wohnhaft, wo er im Begriff war, verschiedene grosse Werke zu beenden. Er starb am 24. Januar 1959.[22]

 

1907-

1911


Portrait von Robert Graeub. Reproduktion aus Bieler Tagblatt vom 9. April 1937.
Portrait von Robert Graeub. Reproduktion aus Bieler Tagblatt vom 9. April 1937.

Robert Gräub (1866-1937) Gesangsdirektor, Förderer von Volksliedern
Lehrer am Gymnasium Biel von 1907 bis 1926
Fächer: Singen, Schreiben
Robert Gräub kam am 7. 1. 1866 zur Welt. Sein Leben gehörte ganz dem Gesang. Schon als Rekrut hatte er in der Rekrutenschule in Luzern aus dem Kreis seiner Dienstkameraden einen Gesangverein ins Leben gerufen, der in Luzern sogar öffentlich austrat und dessen Darbietungen reichen Beifall fanden. Nach Absolvierung des bernischen Staatsseminars nahm er von 1889 bis 1895 seinen Beruf als Primarlehrer im benachbarten Tüscherz auf. Dort gründete er den «Männerchor am See». Von Tüscherz wurde er 1895 an die Primarschule nach Biel gewählt.[20] Nachdem er in Bern das Fachexamen in Gesang mit der besten Note bestanden hatte, wirkte er als Gesanglehrer von 1907 bis 1926 in allen Abteilungen vom Bieler Gymnasiums. Zudem verfasste er ein Gesangsbuch für die bernischen Sekundarschulen. Nahezu ein halbes Jahrhundert war Gräub ein begeisternder Dirigent zahlreicher Chöre. Er leitete und dirigierte von 1896 bis 1917 mit grossem Erfolg den Männerchor Harmonie Biel. Zu den Höhepunkten gehörte das Eidgenössische Sängerfest Bern (1899) und das Kantonalgesangfest Biel (1902) und die Zusammenarbeit mit dem Damenchor Cäcilia Biel, den Gräub von 1897 bis 1912 ebenfalls leitete. Mit diesen zwei Chören wurde Gräub ein gefeierter Gesangsdirektor und beliebter Interpret des Volksliedes. Er war Dirigent des Lehrergesangvereins Biel und des Seeländischen Lehrergesangvereins. Bis zu seinem Tod stand Gräub als musikalischer Leiter an der Spitze der beiden Madretscher Chöre. Die bernische Sängerwelt kannte ihn auch als Mitglied der kantonalen Musikkommission und als erfolgreichen Leiter von Gesamtaufführungen an lokalen Gesangsfesten. Als der «Seeländischen Lehrergesangverein» ihn 1916 zum Dirigenten wählte, zeichnete sich bald eine Entwicklung ab, die 1917 zur Fusion mit dem kurz vorher entstandenen «Bieler Lehrergesangverein» führte. Zahlreiche Vereine und Verbände bestätigten ihm durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft ihre Anerkennung.[21] Nach seinem Rücktritt vom Schulamt gab Gräub seinen Wohnsitz in Biel auf und übersiedelte nach Wabern bei Bern. Nach dem Ableben seiner Frau Maria Elisa Albertine Ritter wohnte er in der «Grünau», ohne aber seine Beziehungen zu Biel und den Madretscher Chören abzubrechen. Dann kehrte er zurück nach Biel, wo er sich an der Brüggstrasse niedergelassen hatte, in der Meinung, hier einen geruhsamen Lebensabend verbringen zu können.[20] Am 8. April 1937 starb er an einem Herzschlag. Dem über die Landesgrenzen hinaus bekannten Gesangspädagogen und Chordirigenten wurde am 3. Juli 1938 auf dem Friedhof Madretsch ein Gedenkstein errichtet. Pfarrer Hürzeler, Vizepräsident des kantonalbernischen Sängerverbandes, sprach die Gedenkrede.

  

1907-

1926


Traugott Wernly-Kästle (1883-1947) Latein-Gymnasiallehrer, Pädagoge,

Freund der Musik und des Gesangs
Lehrer am Gymnasium Biel von 1907 bis 1946

Fächer: Latein, Griechisch
Traugott Wernly wurde am 26. Juli 1883 in Wichtrach als Sohn eines Predigers geboren.
[28] Nachdem er an der Universität Bern seine Studien in Griechisch, Latein, Geschichte, Hebräisch, Philosophie und Pädagogik beendete und das bernische Gymnasiallehrerexamen 1906 bestand, arbeitete er in Baden, Bern und Thun. 1907 wurde er am Gymnasium Biel zum Nachfolger von Otto Blaser gewählt.
Als Wernly seine Arbeit aufnahm, unterrichtete er zunächst ausser Latein auch Griechisch und Geschichte. Aufgrund seiner Einstellung zur Religion und Musik galt er bei den Schülern als sehr human. 1909 heiratete er Frieda Kästli (1884-1959) von Seedorf bei Aarberg. Der Sohn Markus Wernly war ein bekannter Spezialarzt für Innere Medizin und erhielt 1948 von der Universität Bern die Hallermedaille.
Ab 1914 gab Traugott Wernly am Gymnasium Biel nur noch Lateinunterricht und hatte somit das Amt eines Lateinlehrers inne. Während 38 Jahren hatte er 482 Maturanten zur Lateinmaturität geführt. Seine Freizeit verbrachte er als Dirigent und Sänger bei der Liedertafel und als Organist. Wernly hätte im Herbst 1947 auf 40 Jahre Lehrtätigkeit am Gymnasium zurückblicken können, wenn ihn nicht im Frühling 1946 eine Herzkrankheit ins Krankenzimmer gerufen hätte.
[29] Er starb am 25. Oktober 1947 mit 65 Jahren in seinem Heim im Beaumont.[28]

   

1907-

1946


Jan Vital (1879-1949), Kunstmaler
Zeichenlehrer am Gymnasium Biel von 1907 bis 1949
Jan Vital kam in Sent in Graubünden zur Welt. Dort besuchte er die heimatliche Dorfschule, dann diejenigen von Chur. Seiner künstlerischen Neigung folgend, wurde er später Schüler der Kunstakademie in München, erwarb das Zeichenlehrerpatent und trat seine erste Lehrstelle in Winterthur an. Als er an der Sekundarschule von Schiers (Graubünden) unterrichtete, wählte man ihn 1907 als Nachfolger William Schneebelis als Zeichnungslehrer ans Bieler Gymnasium, wo er 43 Jahren im städtischen Schuldienst verbrachte.[18] Vital war Vizepräsident vom «Kunstverein von Biel und Umgebung». Der Verein konnte mit dem Zunfthaus zu Waldleuten ein schönes Heim am Ring in der Altstadt erwerben und zum Vereinshaus umbauen. Um den Kunstsinn zu fördern umfassten die Tätigkeit des Vereins Vorträge, Weihnachtsausstellungen und kunstgewerblichen Osterausstellungen. Zu den ersten Künstlern, die im Kunsthaus im Ring ausstellten, gehörte 1925 Jan Vital. Seine Bilder waren eine Interpretation der Engadinerheimat, als besonderes Meisterwerk galt «Die Engadienergasse». 1921 wütete in seiner Heimatgemeinde Sent ein Grossfeuer. 37 Häuser und 35 Ställe wurden ein Raub der Flammen, über 200 Personen obdachlos. Das Haus von Jan Vital brannte vollständig ab.[19] Als er das vierte Jahrzehnt bereits überschritten hatte, erlernte Vital in Biel noch das Geigenspiel und gehörte zu den fleissigsten Mitgliedern des Orchestervereins. Er starb 1949 an den Folgen eines Schlagfalls.[18]
 

1907-

1949


Gymnasiallehrer Wilhelm Altwegg
Gymnasiallehrer Wilhelm Altwegg

Rudolf Wilhelm Altwegg (1883-1971), Prof. Dr. phil., Philologe, Literaturhistoriker, Hebelpreisträger

Lehrer am Obergymnasium von 1908 bis 1911
Fächer: Deutsch, Latein
Wilhelm Altwegg kam am 6. 12. 1883 in Basel als drittes Kind von Albert und Margaretha Altwegg-Oser zur Welt. Der Vater bildete sich in Lyon zum Seidenbandweber aus und wurde danach Kaufmann.  [10] Mutter Margaretha war die Tochter des Dichter-Pfarrers Friedrich Oser (1820-1891), der ab 1885 in Biel-Benken als Seelsorger wirkte und dem Wilhelm Altwegg 1943 eine Biografie widmete.

Portrait von W. Altwegg.

Repr. aus «Wilhelm Altwegg-Pestalozzi, 6. 12. 1883 - 13. 2. 1971», Basel, 1971

 

1908-

1911


Porträt der Familie Altwegg-Oser. Von links nach rechts:

Wilhelmine Marguerite Altwegg,

Friedrich Altwegg (der jüngste),

Wilhelm Altwegg,

Albert Altwegg,

Albert Altwegg (Senior),

Margaretha Altwegg-Oser.

Foto: e-manuscripta, Fotograf: Conrad Ruf (1840-1922), Universitätsbibliothek Basel

 

 

Wilhelm Altwegg wohnte zuerst mit seiner Familie im Haus der väterliche Grosseltern Altwegg-Richter, dem heutigen Richter-Linder-Schulhaus, das damals von einem grossen Garten umgeben am Riehenteich lag. Dann siedelten sie an den Theodorsgraben Nr. 36, das für ihn, mit kurzen Unterbrüchen, seine zukünftige Wohnung bleiben sollte. Nachdem er in Basel die Primarschule besucht hatte, trat er in das Gymnasium auf dem Münsterplatz ein. Bereits 1900 verstarb sein 50-jähriger Vater. Von 1902 bis 1907 studierte er Germanistik und klassische Philologie an der Universität Basel und verbrachte dazwischen zwei Semester in Berlin. Er schloss sein Studium mit einer lateinisch geschriebenen Dissertation des griechischen Redners Antiphon von Rhamnus ab. [10]


Stelleninserat von 1908
Stelleninserat von 1908

Nach bestandenem Examen entdeckte Altwegg in der Schweizerischen Lehrerzeitung vom 22. Februar 1908 ein Stelleninserat vom Obergymnasium Biel, das einen Lehrer für die deutsche und lateinische Sprache suchte. So übernahm er ab Frühling die Stelle des nach Basel ziehenden August Steiger. Gekonnt verband Altwegg seine wissenschaftliche Ausbildung mit künstlerischen Anschauungs- und Gestaltungsvermögen.

Zu seinen Schülern zählte Fürsprecher Kurth Gassmann von Genf; Pfarrer Hans Herrmann aus Corgémont, Kunstmaler Markus Jacobi von Merlingen, der Arzt und Politiker Werner Jordi (1891-1950), Apotheker Ludwig Eduard, Jurist Hans Moll, Stadtarchivar Werner Bourquin (1891-1979); Forstmeister Eduard Hitz, Kunstmaler Otto Gloor (1890-1959) und Karl Grünig, 35 Jahre Sekundarlehrer in Pieterlen.

1908 begab sich Altwegg mit seinen Schülern drei Tage auf eine Reise ins Emmental. Ein Bericht der von Altwegg geleiteten Schulreise, erschien am 5. Juni 1908 im Bieler Tagblatt. [5] 1909 wurde er von der Schulkommission beurlaubt, um eine Studienreise nach Griechenland, Kreta und Kleinasien zu unternehmen, ermöglicht durch ein Stipendium des St. Albanstiftes. [10] Kurz bevor er nach Hause kam, musste er aufgrund eines heftigen Fieberanfalls weitere 14 Tage von der Schule fernbleiben. Am 23. April 1910 erfolgte der Umzug vom Dufourschulhaus in das neue Gymnasium an der Alpenstrasse. [5]

 



Von 1908 bis 1910 im Dufourschulhaus.

Foto: Reproduktion aus Marcus Bourquin, Biel Bienne, Biel 1980.

 

Von 1910 bis 1911 im Gymnasium an der Alpenstrasse.

Foto: Postkartensammlung der Stadtbibliothek Biel.

 


Im Café Amsler hielten die Bieler Vereine regelmässig Versammlungen ab. Foto: Postkartensammlung der Stadtbibliothek Biel.
Im Café Amsler hielten die Bieler Vereine regelmässig Versammlungen ab. Foto: Postkartensammlung der Stadtbibliothek Biel.

Als Mitglied vom historischen Verein, referierte Dr. Altwegg in Biel oft im Café Amsler, etwa über «Schule und Erziehung im alten Athen». Er sprach auch über Mittel und Wege, den alten Bielerdialekt (ähnelt dem Baslerdialekt) wissenschaftlich zu fassen. Er wollte an Hand von Berufssprachen, Kinder und Geheimsprache, topografischen und geografischen Namen, den Laut- und Wortbestand des Bielerdialektes aufzunehmen. Da nun aber die bereits erschienen Gedichte des Pfarrhelfers Adam Friedrich Molz das einzige schriftliche Sprachdenkmal darstellen, das vom unverfälschten Bieler Dialekt erhalten ist, so meinten in der Diskussion verschiedene Stimmen, die Sache komme zu spät. Dennoch wurde beschlossen, den Versuch zu wagen, und Dr. Altwegg zu unterstützen. [3] Ab Januar 1911 veranstaltete Altwegg abends in der Aula des neuen Gymnasiums einen Literaturkurs. Kurz darauf besuchte ihn der Rektor des Basler Gymnasiums, Dr. Schäublin, um ihn für eine frei gewordene Stelle in Basel zu gewinnen. Nur schweren Herzens, vorab weil seine Mutter noch da lebte, entschloss sich Wilhelm Altwegg, die Bewerbung einzureichen. Im selben Jahr verliess er das Progymnasium in Biel, um in Basel seine Lehrtätigkeiten fortzusetzen. Nach seinen Aussagen waren die Bieler Jahre die glücklichsten seines Lebens, und er erzählte immer wieder gerne davon. Mit einigen Schülern blieb er mehr als ein halbes Jahrhundert in Verbindung.[10] Auch nach seinem Wegzug blieb er der zweisprachigen Stadt treu. Im Zunfthaus zum Ring referierte er 1912 für den «Kunstverein von Biel und Umgebung» über den Maler und Radierer Albert Welti.

 


Wilhelm Altwegg, bei sich zu Hause in Biel. Reproduktion aus , Fünfundzwanzig Jahre Gymnasium Biel 1902 - 1927, Biel, 1927.
Wilhelm Altwegg, bei sich zu Hause in Biel. Reproduktion aus , Fünfundzwanzig Jahre Gymnasium Biel 1902 - 1927, Biel, 1927.

«Dr. Altwegg blieb nur drei Jahre in Biel und hinterliess tiefe Spuren einer bedeutenden Lehrtätigkeit. Er lebte ganz für die Schüler. In seinem Haus gingen sie ein und aus wie Freunde. Er begeisterte manche für die Minnesänger und anderes schöne. Altwegg fasste sein Amt in Biel auch dahin auf, dass er sich verpflichte, einer weiteren Bevölkerung durch Vorträge sein Können und Wissen zu vermitteln.»

Dr. Hans Fischer [17]

    


Das humanistische Gymnasium beim Münster. F: Bildarchiv ETH-Bibliothek Zürich, Stiftung Luftbild Schweiz, Fotograf: Werner Friedli.
Das humanistische Gymnasium beim Münster. F: Bildarchiv ETH-Bibliothek Zürich, Stiftung Luftbild Schweiz, Fotograf: Werner Friedli.

In Basel amtete Wilhelm Altwegg bis zu seiner Pensionierung 1948 als Latein- und Deutschlehrer am «Humanistischen Gymnasium». Er verfasste für den Jahresbericht des Gymnasiums, der Realschule und der Töchterschule von Basel für Schuljahr 1915/16 eine Beilage von 106 Seiten. Als Thema wählte er die Persönlichkeit des Schweizerdichters und Literaturnobelpreisträgers Carl Spitteler (1845-1924). Sie enthielt den ersten Teil seiner umfangreichen Arbeit unter dem Titel «Spittelers Aussagen über das Wesen des Dichtens und der Dichtkunst». Mit den Arbeiten Spittelers, den er persönlich kannte, setze sich Altwegg dann dauerhaft auseinander.

 

Eine korrigierte Deutung der Statuengruppe am Hauptportals des Basler Münsters gab Wilhelm Altwegg 1914 in der «Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde» unter dem Titel «Die sogenannte Frau Welt am Basler Münster». Wilhelm Altwegg: «Eine falsche Benennung treibt immer noch ihr Unwesen. Bis in die Vierzigerjahre des 19. Jahrhunderts galten infolge unrichtiger Auslegung der langen, fallenden Gewänder und des reichen Haupthaares beide Figuren als weibliche Gestalten.»[11] Altwegg widerlegte die bisherige Deutung des weiblichen der linken Figur, die den Teufel darstellt (man beachte die Rückseite, die eine Schlange ziert) und sah in der Darstellung der «Frau Welt» vielmehr eine törichte Jungfrau, die den Teufel verführt. Die beiden Figuren gehen auf eine Statuengruppe des Strassburger Zyklus zurück.

 


Der «Fürst der Welt» (links) und die «Törichte Jungfrau» (rechts) am Hauptportal vom Münster.

 

1919 heiratete Wilhelm Altwegg die Zürcherin Marie Pestalozzi. Das Paar hatte drei Kinder, wohnte zuerst im oberen Stock der Theodorskrippe am Claragraben und ab 1924 im elterlichen Haus am Theodorsgraben. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs war er Mitglied der «Neuen Helvetischen Gesellschaft» und hielt, wenn auch nicht als eigentlicher Soldat, Vorträge bei den Truppen und arbeitete während des Generalstreiks in der Kleinbasler Bürgerwehr mit. [10] Von 1919 bis 1946 hielt Altwegg an der Uni Basel deutsche Sprachkurse für fremdsprachige Kommilitonen, eine Einrichtung, mit der die Basler Universität den schweizerischen Hochschulen voranging. [6] 1925 wurde er von der «Allgemeinen Lesegesellschaft» in Basel zum Präsidenten und Vorsitzenden des Ausschusses für literarische Anschaffungen gewählt. 1930 habilitierte er sich an der Universität Basel als Dozent für Deutsche Philosophie und wurde sechs Jahre später zum Extraordinarius ernannt. Zudem erhielt er einen Lehrauftrag für «Deutsche Lyrik im Allgemeinen und Erzählkunst des 19. und 20. Jahrhunderts».[6]


«Wer mit Dr. Altwegg die deutschen Dichter lesen durfte, lernte nicht nur
Titel und Zeilen auswendig, sondern erfasste auch Sinn und Geist dieser Werke.
Wie er 1946 uns Schülern von der Klasse 8b Goethes Faust näherbrachte,
hat uns tief ergriffen und wird unvergesslich bleiben.»

J. Z., ehemaliger Schüler [7]

Altwegg schrieb Arbeiten über alte und neue Literatur, vor allem über volkskundliche Schöpfungen. 1935 erhielt er einen Preis der Schweizerischen Schillerstiftung. Von 1936 bis 1953 war er ausserordentlicher Professor für deutsche Literatur an der Universität Basel. Für den Verein «Gute Schriften» verfasste er während mehr als 30 Jahre interessante Texte.


Denkmal von Johann Peter Hebel bei der Peterskirche.
Denkmal von Johann Peter Hebel bei der Peterskirche.

Der breiten Öffentlichkeit wurde dem Gymnasiallehrer durch seine Verdienste um die Dichtung Johann Peter Hebels bekannt. Wilhelm Altwegg gehörte von 1920 bis 1966 zum Mitglied der Basler Hebelstiftung und amtete als deren Präsident von 1935 bis 1960. Altwegg veröffentliche in Büchern, Zeitschriften und Zeitung zahlreiche Artikel über den Dichter. Regelmässig beteiligte er sich als Redner am Hebelmähli in Hausen und beim Hebeldenkmal vor der Peterskirche. 1950 zeichnete ihn das Kulturministerium des Landes Baden mit dem «Peter Hebel-Gedenkpreis» aus. Der Preis wurde ihm am Hebelmähli in Hausen vom Staatspräsident Leo Wohleb (1888-1955) überreicht.


«Wo kei Holz isch, cha me kei Pfiffe schnide

Wilhelm Altwegg

Altwegg fördere intensiv die Mundart, speziell das Baseldytsch. Mit Artikeln unterstützte er das «Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache» (Idiotikon) oder beteiligte sich an der 1. Baslerischen Stafettenurkunde für die Schweizerische Landesausstellung in Zürich 1939: Im April 1939 machte der Präsident des Organisationskomitees der Basler Stafette, dem «Baselstädtischen Departement des Innern» die Mitteilung, man solle zur Eröffnung der Landesausstellung am 7. Mai, ein als Urkunde gehaltener Gruss, der Regierung der Direktion der Landesausstellung überbringen. Der Text der Urkunde sollte kurz und in der Mundart des Absenders abgefasst sein. Der baselstädtische Regierungsrat liess durch Altwegg den Text entwerfen, genehmigte ihn und übertrug die Ausfertigung der Urkunde Albert Soder, Lehrer an der allgemeinen Gewerbeschule. Dieser eidgenössische Brief wurde dann sorgfältig in einer Kartonhülle verwahrt, deren Stoffüberzug in den Basler Farben gehalten war.[4]
Durch die Beteiligung an den Ausgaben des mittelalterlichen Komponisten und Dichters Ludwig Senfls Liedern setzte er sich mit Fragen der Musikwissenschaft auseinander.[8] Während mehrerer Jahre leitete er das Volksliederarchiv der «Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde» und steuerte für dessen «Korrespondenzblatt»  verschiedene Aufsätze bei.
1945 besorgte Altwegg zusammen mit G. Bohnenblust und R. Faesi die Spitteler-Ausgabe «Gesammelte Werke in neun Bänden». Altwegg war bekannt, dass sich Spitteler 1881 am Progymnasium Biel als Lehrer bewarb, die Stelle jedoch nicht erhalten hatte. Um Genaueres zu Erfahren, nahm er 1951 mit seinem ehemaligen Bieler Schüler Werner Bourquin brieflich Kontakt auf. Am 22. 8. 1951 antwortete Bourquin zurück:


«Lieber Herr Professor Altwegg.

Ich bin der Spitteler-Sache nachgegangen, obwohl mir nur das historische Stadtarchiv untersteht. Am 8. 3. 1881 wird in der Wirtschaft Amsler die Besetzung der Lehrstellen für Griechisch, Deutsch und Geschichte verhandelt. Carl Spitteler beruft sich auf die Herren Widmann und Hitzig. In der Sitzung vom 11. 3. 1881 werden Carl Spitteler und Carl Müller in Aussicht genommen. Am 18. 3. 1881 wird im Schulhaus über die deutsche Lehrstelle in 2 Wahlgängen durch geheimes Scrutium entschieden. Müller erhielt 5 und Spitteler 2 Stimmen. Gewählt wird demnach Müller. Es ist zu bedauern, dass Spittelers Anmeldung und Bewerbungsschreiben in Biel nicht erhalten ist. Ich habe vergeblich danach gesucht, trotzdem das Wahlprotokoll über das Verbleiben dieses Schriftstücks folgende erschöpfende Auskunft gibt: Das Sekretariat wird ermächtigt, die Anmeldungspapiere auf die heute erledigten Fächer mit Ausnahme derjenigen der neugewählten Lehrer zurückzuschicken. Ich erinnere mich, dass Sie uns einmal im Unterricht mitgeteilt haben, dass in einer Dichtung Spittelers eine Schilderung vorkommt, die offenbar in Erinnerung an die Kurhausterrasse im Magglingen niedergeschrieben worden ist, doch habe ich diese Stelle nicht gefunden oder nicht erkannt. Ein gelegentlicher Hinweis würde mich ausserordentlich freuen.
Mit freundlichem Gruss
Ihr sehr ergebener Werner Bourquin» [9]


Ein sorgfältig ausgestaltetes Buch veröffentlichte Altwegg 1967 über den bekannten Basler Maler Karl Dick (1884-1967).   Kurz vor der Pensionierung musste er den Tod der von Krankheit gezeichneten älteren Tochter erleben. Im Herbst 1948 trat er vom Amt der Schule zurück. Die Lehrtätigkeiten an der Universität führte er noch weiter bis im Frühling 1953. Er starb nach längerer Krankheit am 13. Februar 1971 mit 88 Jahren in Basel.

 

Werkauswahl
*Gute Schriften **Basler Nachrichten ***Volksspiegel ****Basler Jahrbuch
De Antiphonte qui dicitur Sophista quaestionum particula (Basel, 1908); Die sogenannte Frau Welt am Basler Münster (Basel, 1914); **Spittelers Olympischer Frühling (Basel, 1915); Spittelers Aussagen über das Wesen des Dichters und der Dichtung (Basel 1916); ****Nachruf auf Albert Gessler (Basel, 1918); Die Vision des Dichters (Aarau, 1919); ****Schillers letztes Gedicht (Basel, 1923); Albert Gessler: Nachruf (Leipzig, 1923); **Rezension eines Dichter-Abends von Walter Ueber Wasser (Basel, 1925); **Formgeschichte von C. F. Meyers Lyrik (Basel 1925); Johann Peter Hebel: Erinnerungsgabe zum 100. Todestag (Basel, 1926); Die Rhythmen der deutschen Verskunst (Genf, 1926); Die neuen Hebel-Briefe. Eine Nachlese (Karlsruhe, 1926); Die Entwicklung des Rhytmus in Ghoethes Lyrik (Genf, 1926); **Hebels Geburtshaus (Basel, 1928); Baseldytsch (Basel, 1932); * Hebel, eine Biografie (Frauenfeld/Leipzig 1935); Hebel, Alemannische Gedichte (Basel,1935); Emil Dürr, 4. Dez. 1883 bis 12. Feb. 1934 (1935); ***Hebel, der Alemanne (1935); **Zum Hebel-Tag (1935); Hebel als Briefschreiber (Zürich 1935); **Der rassisch erledigte Hebel (Basel 1938); Ludwig Senfl, Deutsche mehrstimmige Lieder aus handschriftlichen Quellen (Basel, 1938); Die Gesamt-Ausgabe von Hebels Briefen (Karlsruhe, 1939); Gottfried Kellers Sonette (Basel, 1940); ); Ludwig Senfl, Deutsche mehrstimmige Lieder aus Johannes Otts Liederbuch von 1534 (Basel, 1940); *Hebel, Soldaten- und Kriegsgeschichten aus vergangenen Zeiten (1940); Feste und Spiele (Zürich, 1941), Hebels Werke, 3 Bände (Zürich/Berlin, 1942); Gottlieb Kellers Verskunst (Zürich, 1942); Johan Peter Hebel, Alemannische Gedichte, Nachdruck (Basel 1943); *Hebel, Schatzkästlein. Auswahl aus der Erzählungen des Rheinischen Hausfreundes (Basel, 1944); **Wesen und Wurzeln von Hebels dichterischer Welt (Basel 1944); Carl Spitteler, Gesammelte Werke, 10 Bände (Zürich, 1945-1958); Der Stand der Mundart in Baselstadt und Baselland Baselstadt und Baselland (Olten 1946); Ein Basler Gespächsspiel aus dem Jahre 1778 (Schauenburg, 1949); Ludwig Senfl, Deutsche mehrstimmige Lieder aus gedruckten Liederbüchern (Basel, 1949); Johann Peter Hebel, Bilder aus seinem Leben (Stuttgart, 1954); **Das Basler Hebel-Häuschen in erneuerter Gestalt (Basel 1957); **Meg der Hebel und syni Wärk doch d‘Hauptsach blybe (Basel 1960); Johann Peter Hebel, Werke, 2 Bände (Freiburg/Zürich 1958); **Ein Stammbuch aus Hebels Lörracher Zeit (Basel, 1960); **Alfred Hartmann (Basel, 1960); Prometheus-Dichtungen (1960); ); Ludwig Senfl, Instrumental-Carmina und Lieder in Bearbeitung für Geigen, Orgel und Laute (Basel, 1961); Das Osersche in Rudolf Riggenbach (Basel, 1965)

 



Quellen/Sources: 3) N., «Historischer Verein» in Bieler Tagblatt, Biel, 7. 3. 1909, S. 2; - 4) Gustav Steiner, «1. Baslerische Stafettenurkunde für die schweizerische Landesausstellung in Zürich 1939» in Basler Jahrbuch 1940, Christoph Merian Stiftung, S. 169; - 5) Schuljahresrapporte vom Progymnasium Biel 1908 bis 1911; - 6) Edgar Bonjour, Die Universität Basel - von den Anfängen bis zur Gegenwart 1460-1960, Helbing & Lichtenhahn, Basel, 1960, S. 669, Sammlung Universitäts-Bibliothek Basel; - 7) J. Z., «Ein Jubilar» in Die Tat, Zürich, 13. 12. 1953, S. 2; - 8) Louis Wiesmann, «Prof. Dr. Wilhelm Altwegg zum 85. Geburtstag» in Sprachspiegel, Schweizerischer Verein für deutsche Sprache, Nr. 6, 1968, S. 161; - 9) Brief von Werner Bourquin an Werner Altwegg, 22. 8. 1951, Nachlass Werner Altwegg VII. 17., Sammlung Öffentliche Bibliothek der Universität Basel; - 10) Wilhelm Altwegg-Pestalozzi, 6. Dezember 1883 - 13. 2. 1971, Nachruf, Basel 1971; S. 3ff, Sammlung Öffentliche Bibliothek der Universität Basel); 11) Wilhelm Altwegg «Die sogenannte Frau Welt am Basler Münster» in Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Basel, 1914, S. 194ff; - 12) Biografisches von Emil Teucher (1877-1948), ETH-Bibliothek Zürich, Online auf e.manuscripta, 6. 3. 2015; - 13) G. H., «Gymnasiallehrer Emil Teucher» in Bieler Tagblatt, Biel, 23. 6. 1937, S. 2; - 14) «Gemeindeabstimmung vom 16. 12. 1906» in Bieler Tagblatt, Biel, 2. 12. 1906, S. 5f; - 16) Karl Wyss in «Emil Teucher, Gymnasiallehrer Biel» in Berner Schulblatt Nr. 41, Bern, 1949, S. 648; - 17) Dr. Hans Fischer, Fünfundzwanzig Jahre Gymnasium Biel 1902 - 1927, Biel, 1927, S. 1ff; - 18) - Werner Bourquin, «Jan Vital» in Bieler Tagblatt, 29. 4. 1949, S. 2; - 19) «Grossfeuer in Sent» in Engadiner Post, St. Moritz, 9. 6. 1921, S. 1; - 20) «Robert Gräub» in Bieler Tagblatt, Biel, 9. 4. 1937, S. 3; - 21) Eg, «Robert Gräub, Musikdirektor in Biel» in Der Bund, Bern, 13. 4. 1937, S. 3; 22) F. K., «Kunstmaler Otto Gloor» in Bieler Tagblatt, Biel, 4. 2. 1959; - 23) H. B. «Malererlebnisse in Griechenland» in Die Berner Woche in Wort und Bild Nr. 50, Bern, 1927, S. 742f; - 24) Alfred Vögeli, «Nachruf Ernst Herdi (1890-1974) » in Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Nr. 112, Frauenfeld 1974, Seite 99ff; 25) «Die Toten des Jahres» in Thurgauer Jahrbuch,  Nr. 51, Frauenfeld, 1976; - 26) Hannes Steiner, «Der Historische Verein ediert Geschichtsquellen» in Thurgauer Beiträge zur Geschichte, Nr. 148, Thurgau 2008, S. 78; - 27) F. T., «Dr. Ernst Herdi wird Retter in Frauenfeld» in Bieler Tagblatt, Biel, 1. 2. 1944, S. 2; - 28) «Traugott Wernly-Kästli, gew. Gymnasiallehrer» in Bieler Tagblatt, 29. 10. 1947, S. 3;  - 29) Schuljahresbericht  vom Deutschen Gymnasium Biel 1947 bis 1948